Ski-Weltcup geht los! Das musst du zum Auftakt in Sölden wissen
Am Wochenende startet der alpine Ski-Weltcup mit dem mittlerweile traditionellen Auftakt-Wochenende in Sölden. Nau.ch erklärt, was dabei zu reden gibt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Ski-Winter geht wieder los! Am Wochenende beginnt die Weltcup-Saison.
- In Sölden (Tirol/Ö) stehen die ersten Riesenslaloms der Olympia-Saison auf dem Plan.
- Unter den grossen Gejagten sind Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt.
Am Samstag beginnt auf dem Rettenbachferner in Sölden (Tirol) die alpine Weltcup-Saison. Und es ist eine besondere Saison – denn im Februar warten als grosses Highlight die Olympischen Spiele in Cortina.
Entsprechend viele Augen sind auf den Saison-Auftakt in Österreich gerichtet. Für die Ski-Superstars geht es am Wochenende um eine erste Standort-Bestimmung nach dem harten Trainings-Sommer.
Der Zeitplan in Sölden
Seit mehr als 30 Jahren ist der Rettenbachferner der Austragungsort für den Riesenslalom zum Saison-Start. Den Anfang machen auch dieses Jahr die Frauen: Der erste Durchgang startet am Samstag um 10 Uhr, der zweite Lauf um 13 Uhr.

Die Männer sind dann am Sonntag dran, sie folgen dem gleichen Zeitplan. Es ist der Start in eine Mammut-Saison mit insgesamt 75 Rennen. Die Frauen werden in diesem Winter 20 Austragungsorte bereisen, bei den Männern sind es 19.
Das gibt zu reden
Der Kalender ist auch unter den Themen, die rund um den Saisonstart heftig diskutiert werden. Seit Jahren fordern die Top-Athletinnen und -Athleten einen späteren Auftakt in den Weltcup. Auch Umweltschützer kritisieren die Gletscher-Events scharf.

Zudem gibt es zunehmende Kritik an der Verteilung der Rennen rund um den Globus. Österreich, Finnland, Österreich, USA, Frankreich – das ist der Reise-Plan für die ersten sechs Wochen. Athleten und Verbände fordern immer wieder mehr Regionalisierung.
Grosses Gesprächsthema wird in Sölden auch die Sicherheits-Debatte sein. Mitte September kam der Italiener Matteo Franzoso (†25) bei einem Trainingssturz in Chile ums Leben. Die FIS kündigte deshalb zuletzt einen Fokus auf mehr Sicherheit an.

In die gleiche Sparte fällt auch die Diskussion rund um die «Wunderwaffe» von Marco Odermatt. Gemeint sind die Karbon-Schienbeinschoner, die laut FIS unter anderem für den Bormio-Sturz von Cyprien Sarrazin verantwortlich sind. Sie sind nun verboten – und stattdessen fester Bestandteil des Skischuhs geworden.
Die grossen Namen
Bei den Frauen sind alle Augen auf Mikaela Shiffrin und Lara Gut-Behrami gerichtet. Die US-amerikanische Ski-Legende greift nach ihrem dritten Sieg in Sölden. Die Schweizerin hat diese Marke auf dem Rettenbachferner schon erreicht, sie siegte zuletzt 2023.

Gut-Behrami steht aber vor allem im Fokus, weil es ihr letzter Saison-Auftakt sein wird. Nach den Olympischen Spielen beendet die Gesamtweltcup-Anwärterin ihre Karriere. Gleiches gilt auch für Rückkehrerin Lindsey Vonn, die in Sölden aber nicht starten wird.

Bei den Männern überstrahlt Gesamtweltcup-Seriensieger Marco Odermatt einmal mehr alle anderen. Der Überflieger geht auch dieses Jahr als Top-Favorit in den Winter. Dahinter lauern die jungen Schweizer um Franjo von Allmen - und Brasiliens Lucas Braathen ...
Die Abwesenden
Alleine aus dem italienischen Team fehlen zwei grosse Namen in Sölden: Gesamtweltcup-Titelverteidigerin Federica Brignone kämpft nach ihrer schweren Knieverletzung um ihr Comeback. Ob es für Olympia 2026 reicht, ist fraglich.

Für Marta Bassino ist – ebenfalls nach einer Knieverletzung – die Olympia-Saison bereits vorbei. Ein Fragezeichen steht hinter Edel-Technikerin Petra Vlhova, die seit Januar 2024 wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt.
Bei den Männern kämpft Aleksander Kilde weiter um seine Rückkehr in den Ski-Weltcup, Sölden ist für den Speed-Spezialisten aber ohnehin kein Thema. Anders Marcel Hirscher – der Österreicher wird nach seinem Kreuzbandriss aber nicht rechtzeitig fit.

Unklar ist, ob Cyprien Sarrazin nach seinem Horror-Sturz in Bormio überhaupt zurückkehren kann. Der Franzose kündigte zuletzt an, sich mit einem möglichen Weltcup-Comeback die nötige Zeit zu lassen.
Die Zurückgetretenen
Einige grosse Namen haben ihre Skier nach der vergangenen Saison in die Ecke gestellt. Für viel Aufsehen sorgte der Rücktritt von Stephanie Venier: Die österreichische Super-G-Weltmeisterin trat nach einem langen, öffentlichen Zoff mit dem ÖSV im Sommer zurück.

Ebenfalls nicht mehr mit dabei sind mit Mathieu Faivre und Sebastian Foss-Solevaag zwei weitere Ex-Weltmeister. Auch Italien-Urgestein Stefano Gross beendet seine Laufbahn mit 39 Jahren.
Im Schweizer Team sind insgesamt sieben Athleten im letzten Jahr zurückgetreten. Reto Schmidiger (33) hörte bereits im Dezember auf, Yannick Chabloz (26) nach zwei schweren Stürzen ebenfalls. Elena Stoffel (29) gab im März ihren Rücktritt bekannt.

Nach der Saison zogen auch Urs Kryenbühl (31) und Cédric Noger (33) einen Schlussstrich. Noémie Kolly (27) muss nach einer schweren Knieverletzung im Training ebenfalls ihre Karriere beenden. Und auch Noel von Grünigen (30) trat im Sommer zurück.
















