Schock-Rücktritt! Zwei Ex-ÖSV-Talente rechnen mit Frauen-Trainer ab
Paukenschlag beim österreichischen Ski-Team: Zwei Zukunftshoffnungen hören mit sofortiger Wirkung auf. Grund ist der umstrittene Frauen-Trainer Roland Assinger.

Das Wichtigste in Kürze
- Gleich zwei Ski-Hoffnungen erklären plötzlich ihren Rücktritt aus dem ÖSV-Kader.
- Die Schwestern Amanda (23) und Angelina (21) Salzgeber galten als grosse Talente.
- Als Grund nennen sie den oft kritisierten Frauen-Cheftrainer Roland Assinger.
Die Trainer-Debatte beim Frauen-Team von Österreichs Ski-Verband reisst nicht ab: Mitten im Sommer verliert der ÖSV auf einen Schlag gleich zwei grosse Zukunftshoffnungen. Die Schwestern Amanda (23) und Angelina (21) Salzgeber treten per sofort aus dem österreichischen Ski-Kader zurück.
Die Schwestern sind die Töchter von Kombinations-Olympiasiegerin Anita Wachter (58) und Riesenslalom-Vizeweltmeister Rainer Salzgeber (58). Beide galten als grosse Hoffnungen für zukünftige Weltcup-Einsätze. Stattdessen ziehen sie nun früh die Reissleine.

Der Grund für den Doppel-Rücktritt ist der zum wiederholten Male scharf kritisierte Frauen-ÖSV-Trainer Roland Assinger (52). Der Umgang des Trainers mit den Athletinnen sei schlicht nicht tragbar gewesen, so die Schwestern im «Krone»-Interview.
Wieder Cheftrainer Assinger in der Kritik
Der Stein des Anstosses war Kritik der jüngeren Schwester Alina am ÖSV-Trainer. Die 21-Jährige hatte den Umgang von Assinger in einem vertraulichen Online-Meeting der Kader-Fahrerinnen kritisiert. Wenige Tage später wurde sie von Assinger zum Gespräch zitiert – und flog aus dem Kader.

Schwester Amanda zog daraufhin – trotz eigentlich gesichertem Kaderplatz – die Reissleine. Auch die 23-Jährige kritisierte das Verhalten von Assinger – der ihr im Gegenzug fehlende Leistung vorwarf. «Das zeigt mir ganz einfach, wie er mich und mein Potenzial einschätzt», so Amanda Salzgeber zur «Krone».
«ÖSV tut sich schwer, Talente zu erkennen»
Die Kombi-Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Jugendspiele 2020 liess damals heutige Weltcup-Starterinnen hinter sich. Etwa die Schweizerin Delia Durrer oder die US-Amerikanerin Lauren Macuga. «Mir kommt vor, dass sich der ÖSV schwertut, Talente zu erkennen und sie zu entwickeln. Das war bei Macuga und Durrer anders», so die 23-Jährige.

Der Rücktritt sei in Absprache mit den ehemals selbst erfolgreichen Ski-Eltern erfolgt. «Sie sehen auch, wie der Verband agiert. Und darum sind sie froh, dass wir mit Menschen wie Roland Assinger nichts mehr zu tun haben», sagt Angelina. «Ehrlich gesagt sind wir froh, dass wir aus diesem System draussen sind.»