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«Bisschen mehr Schlaf»: Jakob Johnson vor zweitem NFL-Jahr

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USA,

Vor dem NFL-Saisonstart haben sich drei deutsche Spieler Kaderplätze in den USA erkämpft. Die grössten Chancen werden dem gebürtigen Stuttgarter Jakob Johnson eingeräumt - der seinen ungewöhnlichen Aufstieg fortsetzen will.

Bestreitet seine zweite Saison in der NFL: Jakob Johnson. Foto: Fred Kfoury Iii/Icon SMI via ZUMA Press/dpa
Bestreitet seine zweite Saison in der NFL: Jakob Johnson. Foto: Fred Kfoury Iii/Icon SMI via ZUMA Press/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn die Saison in der National Football League läuft, ist es mit dem Schlaf so eine Sache für die Angestellten der Clubs.

Manche NFL-Trainer können in bestimmten Nächten froh sein, wenn sie drei, vier Stunden zur Ruhe kommen und haben sich sogar Betten in ihren Büros eingerichtet - insofern hat es Jakob Johnson noch ganz gut erwischt. «Ein bisschen mehr Schlaf als im Rookie-Jahr ist dieses Jahr wahrscheinlich drin», sagt der gebürtige Stuttgarter vor seiner zweiten Spielzeit in der US-amerikanischen Profiliga. «Aber ansonsten ist es immer noch Football.»

Und das bedeutet vor allem: extreme körperliche Anstrengungen, grosser Arbeitseifer, stundenlange Videoanalysen und gnadenloser Konkurrenzkampf. Zumal Johnsons oberster Vorgesetzter bei den New England Patriots, Erfolgstrainer Bill Belichick, nicht nur beim Zusammenstreichen des Kaders als besonders kompromisslos gilt.

Johnson hat sich dennoch über den harten Weg eines Förderprogramms für internationale Spieler einen der begehrten festen 53 Plätze im Kader eines NFL-Teams erarbeitet. Neben dem 25-Jährigen schafften diesen Sommer zwei weitere deutsche Spieler den sogenannten «Cut»: Linebacker Mark Nzeocha darf weiterhin das Trikot der San Francisco 49ers tragen, mit denen er Anfang Februar den Super Bowl gegen die Kansas City Chiefs verloren hat.

Ballfänger Equanimeous St. Brown hat eine Verletzung am Sprunggelenk auskuriert, die ihn die komplette vergangene Saison kostete. Der 23-Jährige wird idealerweise auch in Zukunft Pässe von Aaron Rodgers fangen dürfen, dem Star-Quarterback der Green Bay Packers. «Das will ich doch schwer hoffen», sagte St. Brown bei Sport1 auf die Frage, ob er diese Saison seinen ersten NFL-Touchdown erzielen werde. «Grundsätzlich will ich alles besser machen als in meiner Rookie-Saison 2018.»

Nach Einschätzung der einschlägigen Experten werden Jakob Johnson die grössten Chancen auf regelmässige – oder zumindest: gelegentliche – Einsatzzeiten eingeräumt. In seinem ersten Profijahr hat der Full Back zwar lediglich einen einzigen Pass für fünf Yard Raumgewinn gefangen und kein einziges Yard für seine persönliche Statistik erlaufen, aber das muss nicht viel bedeuten: In keiner anderen Sportart können sich die Kräfteverhältnisse und Rollen im Team so schnell verschieben wie in einer Football-Sommerpause.

Überhaupt befinden sich die Patriots in einem Umbruch nie dagewesenen Ausmasses: Im Sommer verliess Quarterback-Superstar Tom Brady das Team nach sechs Super-Bowl-Siegen in 20 Jahren Richtung Tampa Bay. Als Ersatz verpflichteten die Patriots in Cam Newton einen ehemaligen wertvollsten Spieler (MVP) der Liga.

«Ich habe Cam bisher als super Teamkollegen erlebt. Er bringt jeden Tag Energie und ist, glaube ich, aufgeregt, ein Teil unserer Organisation zu sein», sagt Johnson, «meine Einstellung zu jedem Teamkollegen ist gleich.» Auch sonst hat sich für Johnson im Sommer nicht viel geändert, sofern dies während der in den USA weiterhin sehr präsenten Corona-Pandemie überhaupt möglich ist. «Ich bin umgezogen», erzählt der 25-Jährige, «aber in ein anderes Ein-Zimmer-Apartment, das gleiche in einer bisschen anderen Farbe.»

Und natürlich registriert Johnson auch die Unruhen, die das Land wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl erschüttern – und die Proteste zahlreicher schwarzer und weisser NFL-Profis. «Da haben wir Glück, weil die Veteranen in unserem Team sehr aktiv sind, wenn es zu politischen Geschichten kommt», sagt Johnson. «Sie haben ein sehr gutes Gespür dafür, wenn es Zeit ist, als Team zusammen zu besprechen, was wir machen können.»

Womöglich ja auch am Sonntag wieder, wenn die Patriots gegen einen ihrer Lieblingsrivalen in die Saison starten, die Miami Dolphins. Dann will sich auch Johnson zum mit Spannung erwarteten Auftakt in eine besondere Spielzeit möglichst ausgeschlafen präsentieren.

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