Zu viel Schlaf könnte das Alzheimer-Risiko erhöhen
Zu lange Schlafzeiten stehen im Verdacht, das Risiko für Alzheimer und Demenz zu steigern. Eine neue Studie beleuchtet, ab wann Schlaf gefährlich werden könnte.

Schlaf ist für die Gesundheit des Gehirns essenziell. Doch Forscher der Universität Texas fanden heraus, dass mehr als neun Stunden Schlaf pro Nacht die kognitiven Fähigkeiten verschlechtern könnten.
Die Ergebnisse wurden im Fachjournal «Alzheimer’s & Dementia» veröffentlicht, wie «Frankfurter Rundschau» berichtet. Die Studie analysierte Daten von 1853 Erwachsenen ohne Demenz aus der Framingham Heart Study.
Besonders betroffen waren Menschen mit depressiven Symptomen. Bei ihnen zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen langem Schlaf und schlechteren Leistungen in Gedächtnis und exekutiven Funktionen.
Schlaf als modifizierbarer Risikofaktor für Alzheimer
Die Forscher sehen Schlaf als einen beeinflussbaren Risikofaktor für kognitiven Abbau. Sie empfehlen, die Schlafdauer individuell zu betrachten, vor allem bei Menschen mit depressiven Symptomen.
Auch bei Teilnehmern ohne Depressionen zeigte sich ein leichter, aber signifikanter Effekt, wie «Frankfurter Rundschau» weiter berichtet.

Gesunder Schlaf unterstützt das Gehirn bei der Reinigung von schädlichen Substanzen wie Amyloid-Beta. Experten empfehlen daher meist sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, wie die «Initiative Alzheimer Forschung» betont.
Mechanismen noch nicht vollständig erforscht
Die genauen Ursachen, warum zu langer Schlaf das Risiko für die Krankheit erhöhen könnte, sind noch nicht abschliessend geklärt.
Künftige Studien sollen aber die zeitlichen Zusammenhänge zwischen Schlafstörungen und kognitiven Veränderungen weiter untersuchen.
Eine gesunde Schlafhygiene kann also helfen, das Risiko zu senken. Dazu gehören eine ruhige, kühle Schlafumgebung und der Verzicht auf Koffein am Abend, wie die «Initiative Alzheimer Forschung» empfiehlt.