Marco Cecchinato konnte noch nie ein Spiel auf Grand-Slam-Stufe gewinnen. Nun schlägt er der Reihe nach die ATP-Nummern 11, 9 und 22 und steht im Halbfinal.
Ausdruck des Glücks: Marco Cecchinato schreibt ein Tennis-Märchen in Paris.
Ausdruck des Glücks: Marco Cecchinato schreibt ein Tennis-Märchen in Paris. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Marco Cecchinato (ATP 72) steht im Halbfinal der French Open.
  • Der Italiener schaltete der Reihe nach Carreno-Busta, David Goffin und Novak Djokovic aus.

Mit 0:2 Sätzen lag Marco Cecchinato in der ersten Runde dieser French Open gegen Marius Copil hinten. Niemand hätte gedacht, dass der Italiener an diesem Turnier irgendwann zum Gesprächsthema Nummer eins avancieren würde. Dass Cecchinato das Spiel noch zu drehen vermochte, war allein schon ein grosses Erfolgserlebnis. Noch nie zuvor gelang es dem 25-Jährigen, an einem Grand-Slam-Turnier ein Match zu gewinnen.

Der Reihe nach die 11, 9 und 22 besiegt

Doch damit war für Cecchinato bei weitem noch nicht Schluss. In Runde zwei profilierte er sich gegen den Aussenseiter Marco Trungelliti, doch erst in Runde drei folgte der erste Exploit: Gegen Pablo Carreno-Busta, die Weltnummer 11, siegte er in vier Sätzen. Im Achtelfinal schaltete er mit David Goffin einen Top-Ten-Spieler aus – und nun steht Cecchinato nach einem Viersatzsieg gegen Novak Djokovic im Halbfinal der French Open.

Der Mann, der nie ein Grand-Slam-Spiel gewinnen konnte, steht im Halbfinal von Roland Garros. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Letztmals stand in Paris vor 19 Jahren ein vergleichbar tief klassierter Spieler in der Runde der letzten vier.

Negative Schlagzeilen

Cecchinato hatte vor wenigen Wochen in Budapest sein erstes ATP-Turnier gewonnen. Und dies, nachdem er dort eigentlich nur als Lucky Loser antreten durfte. Bis anhin war sein Name allerdings mit einer negativen Geschichte verbunden. 2016 sperrte ihn der Verband wegen Spielmanipulation – die Strafe wurde aber mangels Beweisen ausgesetzt. Cecchinato stritt alles ab.

In Paris trifft er im Halbfinal nun auf Dominik Thiem. Der Österreicher wird gewarnt sein – und tut gut daran, Cecchinato nicht zu unterschätzen. Was dieser im Tiebreak des letzten Satzes gegen Djokovic auspackte, war schlicht und einfach sensationell.

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