Boris Becker: Heftige Kritik von Witwe von Robert Enke
Wegen ihres Wimbledon-Rückzugs hat Boris Becker heftige Kritik an Naomi Osaka geübt. Nun sieht der Ex-Tennis-Star selbst mit Gegenwind konfrontiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Teresa Enke ist die Witwe des früheren deutschen Fussball-Torhüters Robert Enke.
- Nach dessen Suizid im Jahr 2009 gründete sie eine Stiftung für den Kampf gegen Depression.
- Nun übt sie heftige Kritik an den Aussagen von Boris Becker.
Der deutsche Tennis-Star Boris Becker ist für seine Aussagen über die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka von der Robert-Enke-Stiftung kritisiert worden. Der 53-Jährige hatte für ihre Wettkampf-Pause wegen Depressionen heftige Kritik an Osaka geäussert.
«Lieber Boris Becker, Dein Ernst? Naomi Osaka ist nicht gesund!», so Teresa Enke am Donnerstag in Richtung der deutschen Tennis-Ikone. «Depression ist keine Frage von Geld, Erfolg oder Luxus - Depression ist eine Krankheit, die leider jeden erwischen kann.»
Boris Becker: «Wo ist der verdammte Druck?»
Boris Becker hatte Osaka für ihren Rückzug von den French Open und Wimbledon scharf kritisiert. «Wenn du mit den Medien nicht umgehen kannst, ist es sehr schwer, ein professioneller Tennisspieler zu sein», so Becker.

«Und es ist schwierig, dein Preisgeld und das Geld deiner Sponsoren ohne die Medien zu verdienen.» Zudem könne er nicht einsehen, wo Osaka unter echtem Druck stünde. Als Tennis-Profi geniesse sie ein Luxus-Leben.
«Ist das wirklich Druck? Ist es nicht Druck, wenn du kein Essen auf dem Tisch hast? Wenn du deine Familie ernähren musst und keinen Job hast? Du bist 23, du bist gesund, du bist reich, deiner Familie geht's gut – wo ist da der verdammte Druck?»
Osaka seit mehr als drei Jahren depressiv
Dafür übte Teresa Enke nun ihrerseits Kritik an Becker. Die 45-Jährige ist die Witwe des früheren deutschen Fussball-Nationaltorwarts Robert Enke, der sich 2009 das Leben nahm. Ihre Stiftung finanziert die Erforschung und Behandlung von Depressionen.

Die 23 -jährige Osaka leidet nach eigenen Angaben seit mehr als drei Jahren an dieser Krankheit. Sie macht dafür auch medialen Druck verantwortlich, dem sie sich ausgesetzt fühlt. Deshalb sagte die vierfache Grand-Slam-Siegerin nach Paris auch für Wimbledon ab.