Tour de France: Polizei ermittelt nach Massensturz gegen Fan

An der Tour de France war am Sonntag ein Fan zu weit auf der Strasse und streckte seinen Arm heraus. Offenbar hielt der Zuschauer ein Smartphone in der Hand und wollte ein Selfie machen. Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss berührte den Arm unglücklich. Er stürzte und riss rund 20 Fahrer mit zu Boden.

Wie die Zeitung «Le Parisien» noch am Sonntag berichtete, beschäftigt der Vorfall offenbar auch die französische Polizei und die Justiz. Dem unachtsamen Fan droht nämlich ein juristisches Nachspiel. Die Gendarmerie habe eine Untersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände des Zwischenfalls herauszufinden, heisst es.

Der Zuschauer ist demnach bereits identifiziert worden. Die Polizisten vor Ort hätten die Personalien des Fans festgestellt. Dieser wohne im Grossraum Annecy. Wie die Justizbehörden auf Anfrage mitteilten, wolle man nun mit Jumbo-Fahrer Kuss sprechen.

Als Betroffener habe er die Möglichkeit eine Anzeige zu erstatten, heisst es. Dazu werde man Kontakt zum 28-Jährigen aufnehmen, um im Anschluss das weitere Vorgehen festzulegen.

Bei der diesjährigen Tour de France ist es schon der dritte von Fans ausgelöste heftige Zwischenfall. So machte der belgische Radprofi Steff Cras einen Zuschauer für sein Aus bei dieser Tour verantwortlich gemacht. Dies, nachdem er auf der achten Etappe wegen ihm gestürzt war.

Tags darauf wurde Lilian Calmejane auf der 9. Etappe zu Fall gebracht, als eine von Fans gespannte Leine mit Trikots ins Feld kippte. Der Franzose konnte das Rennen aber zumindest fortsetzen.

Ermittlungen wegen eines Sturzes gab es zuletzt bei der Tour de France 2021. Damals sorgte als eine Zuschauerin mit ihrem Gruss auf einem Pappschild für einen schweren Massencrash am ersten Tour-Tag. Die Frau wurde im Dezember 2021 schliesslich in Berst zu einer Geldstrafe verurteilt.