Tour de France: Das solltest du zum Start der «Grand Boucle» wissen
Wird die 112. Tour de France erneut zur grossen Show von Tadej Pogacar? Und welche Highlights warten in Frankreich? Hier die grosse Übersicht.

Das Wichtigste in Kürze
- In Lille startet am Samstag die 112. Tour de France.
- Grosser Favorit ist Titelverteidiger Tadej Pogacar.
- Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel zählen zu den grössten Konkurrenten.
- Gleich fünf Schweizer sind bei der Frankreich-Rundfahrt am Start.
Die 112. Tour de France startet am Samstag – und hat einiges im Köcher! Gleich fünf Bergankünfte warten, darunter der berüchtigte Mont Ventoux. Trotzdem scheint die Favoritenrolle vor dem 3338,8 Kilometer langen Rad-Klassiker klar.

Radstar Tadej Pogacar hat auf ein spannendes Tour-Duell mit Rivale Jonas Vingegaard nämlich gar keine Lust. «Ich bevorzuge einen möglichst grossen Vorsprung», so der Weltmeister im Vorfeld.
Hier die wichtigsten Infos vor dem Start der Tour de France
Wo startet die Tour de France?
Der «Grand Départ» findet in Lille und damit erstmals seit vier Jahren wieder in Frankreich statt. Im rauen Norden herrscht jeher eine grosse Radsport-Euphorie. Vor allem der Kopfsteinpflaster-Klassiker Paris-Roubaix steht jedes Frühjahr im Blickpunkt.
Was sind die Höhepunkte der diesjährigen Rundfahrt?
Nach drei Jahren Pause geht es wieder den berüchtigten Mont Ventoux hinauf. Vor der Kletterpartie auf der 16. Etappe am Riesen der Provence warten aber bereits in den Pyrenäen zwei Bergankünfte: in Hautacam und in Luchon-Superbagnères. Dazu kommt das Bergzeitfahren nach Peyragudes.

Die Entscheidung fällt dann in den Alpen mit weiteren Bergankünften in La Plagne und auf dem Col de la Loze. Dort erlebte Tour-Favorit Pogacar 2023 einen historischen Einbruch.
Holt sich Tadej Pogacar zum vierten Mal den Gesamtsieg?
2024 fährt der Ausnahmekönner in einer anderen Liga. Erst gewinnt er den Giro d'Italia, dann die Tour und zur Krönung die WM in Zürich. An der Dominanz des 26-jährigen Slowenen scheint sich nichts geändert zu haben.

Pogacar zeigt eine überragende Klassiker-Saison. Er gewinnt die Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich, Strade Bianche und den Flèche Wallonne. Zudem triumphiert er auch bei der Tour-Generalprobe bei der Dauphiné-Rundfahrt.
Die Vorbereitung sei «nahezu perfekt» gewesen. Jonas Vingegaard, der Tour-Champion von 2022 und 2023, muss sich gehörig steigern, wenn er zurück auf den Thron will.
Wer kann Pogacar den Gesamtsieg streitig machen?
Am ehesten ist Pogacars Dauerrivale Jonas Vingegaard der Gesamtsieg zuzutrauen. Der Däne ist zweifacher Tour-Sieger – hatte allerdings einen schwierigen Start ins Jahr. Nach einem Sturz wirft ihn eine Hirnerschütterung zurück.

Am Dauphiné sah es nicht so aus, als könnte der 28-Jährige seinen Rivalen bezwingen. Vingegaards Trumpf: Das Team «Visma Lease a Bike» reist mit einer Top-Besetzung an.
Auch der Belgier Remco Evenepoel hatte in dieser Saison nach einem Unfall Anlaufschwierigkeiten. In den Zeitfahren kann der 25-Jährige die Konkurrenz ärgern. Doch in den Bergen wird es schwierig, zumal seine Berghelfer Mikel Landa und Lous Vervaeke fehlen.

Weitere Fahrer mit Aussenseiter-Chancen: Florian Lipowitz, Carlos Rodriguez, Felix Gall und Primoz Roglic.
Welche Schweizer Rad-Stars sind am Start?
An der diesjährigen Tour de France ist ein Schweizer Quintett am Start. Beim Team Tudor stehen Marc Hirschi und Fabian Lienhard im erstmaligen Aufgebot für die Rundfahrt.
Zudem ist Schweizer Meister Mauro Schmid für Jayco AlUla dabei – auch für ihn ist es eine Premiere. Dafür kann Stefan Bissegger auf grosse Tour-Erfahrung zählen: Er steht im Aufgebot von Teams Decathlon AG2R La Mondiale – es ist bereits seine vierte Teilnahme.
Silvan Dillier vom belgischen Team Equipe Alpecin-Deceuninck komplettiert das Schweizer Quintett. Für den 34-Jährigen ist es die fünfte Teilnahme an der Tour de France in Serie!
Ist wieder mit Stürzen zu rechnen?
Leider ja. Gerade in der ersten Woche geht es bei der Frankreich-Rundfahrt auf den vielen Flachetappen hektisch zu.

Vor allem, wenn die Abstände im Gesamtklassement gering sind. Und das Gelbe Trikot für viele Fahrer noch greifbar ist. Dazu kommt die immer höhere Geschwindigkeit auch aufgrund des verbesserten Materials.