Eddy Merckx: Rad-Ikone feiert 80. Geburtstag
Eddy Merckx ist der erfolgreichste Radsportler aller Zeiten. Heute feiert der «Kanibale» aus Belgien seinen 80. Geburtstag.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen 1965 und 1977 feierte Rad-Star Eddy Merckx unglaubliche 525 Siege.
- Heute wird der Belgier 80 Jahre alt – und wurde bereits vom König empfangen.
Eine Einladung bei König Philippe dazu Sondersendungen im belgischen Fernsehen: Der 80. Geburtstag von Rad-Legende Eddy Merckx wird in Belgien in diesen Tagen gebührend gefeiert.
«Ich bin stolz, dass fast 50 Jahre nach meinem letzten Rennen immer noch so viele Menschen meinen Geburtstag feiern wollen.» Das sagte Merckx in der Sporza-Sendung «Vive le Vélo» am Sonntagabend.

Bereits am Donnerstag war der erfolgreichste Radsportler der Geschichte von König Philippe im Schloss von Laeken empfangen worden.
Dabei erhielt Merckx einen Bilderrahmen mit drei Fotos, die ihn mit den belgischen Königen zeigen: Mit König Baudouin nach dem Sieg bei der Tour de France 1971. Mit König Albert II., der ihm 1996 den Baron-Titel verlieh. Und mit König Philippe, dem er das Gelbe Trikot überreicht hatte.
525 Siege zwischen 1965 und 1977
Eddy Merckx holte in seiner Karriere zwischen 1965 und 1977 schier unglaubliche 525 Siege. Er gewann je fünfmal die Tour de France und den Giro d'Italia und wurde dreimal Profi-Weltmeister. Zudem sammelte er reihenweise Klassiker-Siege und stellte einen Stunden-Weltrekord auf.

Tauschen mit der heutigen Generation möchte der «Kannibale», so sein Spitzname wegen seines grossen Hungers nach Erfolgen, nicht mehr.
«Ich bin froh, dass es zu meiner Zeit noch keine sozialen Medien gab. Heutzutage stehen die Fahrer durch die Presse noch stärker unter Druck als ich damals.»
Eddy Merckx: «Ich musste immer und überall fahren»
Dem Belgier fällt es schwer, sich im heutigen Radsport wiederzuerkennen. «Alles wird berechnet, digitalisiert, gesteuert. Ich habe meinen ersten Weltmeistertitel auf einem Standardfahrrad gewonnen. Ohne massgeschneiderte Anpassungen.»

Eddy Merckx weiter: «Ich lehne den Fortschritt nicht ab, im Gegenteil, und ich bin für Modernisierung. Aber was mich an diesem neuen Radsport schockiert, ist, dass der Fahrer monatelang nicht fährt. (...) Das wäre zu meiner Zeit undenkbar gewesen. Ich musste immer und überall fahren, dreimal am Tag, wenn ich konnte.»
Merckx ist auch im hohen Alter immer noch zu Trainingsrunden auf sein Rennrad gestiegen. Eine Hüftoperation Ende vergangenen Jahres macht ihm noch zu schaffen. «Es geht besser, aber noch nicht so, wie es sein sollte», sagte Merckx.