MotoGP und Formel 1 unter einem Dach: Das sagen die Zweirad-Stars
Künftig gehört die MotoGP wie auch die Formel 1 dem US-Mediengiganten Liberty. Die Stars der Motorrad-WM stehen der Übernahme positiv gegenüber.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel-1-Eigentümer Liberty Media übernehmen auch die MotoGP.
- Den Wert der Auto-Königsklasse hat der US-Konzern in acht Jahren verdreifacht.
- Auch bei den MotoGP-Stars zeigt man sich in Sachen Zukunft optimistisch.
In Kürze gehören die beiden wichtigsten Motorsport-Weltmeisterschaften dem gleichen US-Konzern: Der Formel-1-Eigentümer Liberty Media hat von der Europäischen Kommission grünes Licht für die Übernahme der MotoGP erhalten. In den kommenden Wochen soll der Kauf des MotoGP-Promoters Dorna über die Bühne gehen.
Die Motorrad-WM folgt damit dem gleichen Weg, wie ihn die Formel 1 vor acht Jahren beschritten hat. Anfang 2017 übernahm Liberty Media die Einsitzer-Weltmeisterschaft vom damaligen Eigentümer CVC. Rund acht Milliarden US-Dollar zahlte der US-Konzern damals für die Rechte an der Auto-Königsklasse.

Die Übernahme der Dorna kostet Liberty Media rund die Hälfte – knapp über vier Milliarden Euro ist der Deal schwer. Aus der Formel 1 hat der US-Konzern seither eine gigantische Gelddruckmaschine geformt. Heute soll die F1-Weltmeisterschaft rund 25 Milliarden Euro wert sein – die Schätzungen schwanken.
Macht Liberty Media die MotoGP zur Zweirad-Formel-1?
Was also bedeutet die Übernahme der MotoGP durch Liberty Media für die Motorrad-WM? Dass die Zweirad-Königsklasse in Sachen Popularität ungenutztes Potenzial besitzt, steht ausser Frage. Lange stand Valentino Rossi als öffentliches Gesicht der Rennserie über allem anderen. Seinen Rücktritt hat man in Sachen Marketing bis heute nicht kompensiert.

«Liberty Media hat in der Formel 1 sehr gute Arbeit geleistet», lobt WM-Leader Marc Márquez vor dem Holland-GP. «Ich denke, die Übernahme ist super für die Meisterschaft. Jede Sportart hat ihren eigenen Weg, ihre eigene Atmosphäre. Man muss verstehen, was die Fans von einer Sportart wollen – aber darin ist Liberty super gut.»
«Die Formel-1-Fahrer sind heute alle Superstars»
Sein Landsmann Maverick Vinales schlägt in die gleiche Kerbe. «Das Beste, was passieren kann, ist, dass wir eine wirklich grosse Community schaffen. Wir müssen die Menschen erreichen, mit denen wir jetzt noch keine Beziehung haben. Insbesondere die neue Generation von Fans», so der Tech3-KTM-Pilot.

Auch Fabio Di Giannantonio sieht das Publikum als Hauptfokus. «Die Formel 1 war schon ein tolles Paket, aber Liberty hat sie auf ein völlig neues Niveau gebracht. Die Formel-1-Fahrer sind heute alle Superstars», so der Italiener. «So erreicht man mehr Haushalte, mehr Fernseher, und begeistert mehr Menschen für unseren Sport.»