MotoGP: Dominiert Ducati nur noch dank Marc Márquez?
Neigt sich die Dominanz von Ducati in der MotoGP dem Ende entgegen? Pecco Bagnaia glaubt, mittlerweile macht vor allem Marc Márquez den Unterschied.

Das Wichtigste in Kürze
- Ducati dominiert die MotoGP – zuletzt feierte Marc Márquez fünf Doppelsiege in Folge.
- Insgesamt sieht sich die italienische Traditionsmarke allerdings unter Druck.
- Pecco Bagnaia glaubt: Die Dominanz ist vor allem Márquez zu verdanken.
Die Dominanz von Ducati in der MotoGP schwächelt zunehmend. Beim Tschechien-GP am vergangenen Wochenende war die Marke aus Borgo Panigale deutlich nicht die stärkste Kraft. Kaschieren konnte das nur einer: Der WM-Dominator Marc Márquez, der seinen fünften Doppelsieg in Folge einfuhr.
Dahinter aber lieferte nicht nur Aprilia mit Marco Bezzecchi ein bärenstarkes Wochenende ab. Auch KTM war – erstmals in diesem Jahr – konkurrenzfähig. Pedro Acosta bescherte der arg gebeutelten österreichischen Marke das erste Grand-Prix-Podest des Jahres. Im Sprintrennen standen sogar zwei KTM-Fahrer auf dem Podest – hinter Márquez.

Die Ducati-Bilanz fiel unterdessen ungewohnt mager aus: Nur drei Desmosedici-Bikes schafften es am Sonntag unter die Top-Ten. Allerdings sei dabei auch erwähnt, dass eines der sechs Motorräder mit dem verletzten Franco Morbidelli nicht am Start war. Zudem schied der WM-Zweite Alex Márquez durch einen Sturz aus.
Wird Ducati in der MotoGP eingeholt?
Trotzdem werden die Sorgenfalten bei Ducati langsam immer tiefer. Das gibt auch Vizeweltmeister und Ex-Ducati-Speerspitze Pecco Bagnaia unumwunden zu. Ducati sei in Tschechien nur vorne gewesen, weil «Marc einen grossen Unterschied zu den anderen gemacht hat», so der Italiener.

«Unser Motorrad war auf dieser Strecke etwas schwierig zu fahren», gibt Márquez' Ducati-Teamkollege gegenüber «The Race» zu. «Ich habe hart gearbeitet, um näher an ihn heranzukommen, aber er hat den Unterschied gemacht. Es stimmt, dass unser Motorrad zum ersten Mal nicht das stärkste war», so Bagnaia.
Überflieger Márquez macht den Unterschied
Zudem könne er nicht genau nachvollziehen, wie Márquez den Unterschied ausmache. «Wenn ich meine Eindrücke vergleiche, haben wir im Vergleich zum letzten Jahr etwas verloren. Und die anderen haben sich im Vergleich zum letzten Jahr verbessert», so die Bilanz des zweifachen MotoGP-Weltmeisters.

Auch Ducati-Chefingenieur Gigi Dall'Igna macht sich Sorgen um die Vormachtstellung seiner Marke in der MotoGP. «Die anderen haben ihre Form deutlich verbessert», gibt er gegenüber «Sky Sports Italy» zu. «Ich denke, jetzt ist nicht die Zeit, um an Urlaub zu denken. Wir müssen wieder an die Arbeit gehen», so Dall'Igna vor der Sommerpause.