McLaren konsequent: «Papaya-Regeln» gelten auch nach Kanada-Crash
In Kanada ruiniert Lando Norris sein Rennen und hätte auch Oscar Piastri noch heftiger schaden können. Was heisst das für den künftigen Umgang bei McLaren?

Das Wichtigste in Kürze
- McLaren hält nach der Team-Kollision in Kanada an seinem internen Regeln fest.
- Die «Papaya-Regeln» gelten trotz des Unfalls zwischen Lando Norris und Oscar Piastri.
- Norris hatte die Verantwortung für die Kollision umgehend auf sich genommen.
Selbst nach dem Formel-1-Crash von Kanada werden die sogenannten Papaya-Regeln bei Branchenprimus McLaren nicht geändert. Beim Kanada-GP verursachte Lando Norris in der Schlussphase einen Unfall mit seinem Teamkollegen und WM-Führenden Oscar Piastri.
Norris schied im Kampf um Rang vier vorzeitig aus und entschuldigte sich im Anschluss für seinen fatalen Fehler. Piastri rettete sich noch als Vierter ins Ziel und baute seine Spitzenposition sogar aus.
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Aber wie reagiert McLaren auf die Kollision – und die Folgen für den WM-Kampf? Die «Papaya-Regeln», die festlegen sollen, wie die beiden Piloten gegeneinander fahren, bleiben intakt. Das erklärte Piastri vor dem Österreich-GP.
Regel Nummer eins: Nicht ineinander krachen
«Wir sind frei zu fahren«, bilanziert der Australier vor dem Rennwochenende in Spielberg. «Jeder kämpft noch um die Weltmeisterschaft. Wir werden sicherstellen, dass wir nicht schon wieder einen Kontakt haben.»
Piastri fährt bislang eine ausgezeichnete Saison ohne gravierende Fehler. Der 24-Jährige führt nach fünf Siegen in diesem Jahr die WM-Wertung mit 198 Punkten an. Norris als Zweiter hat auch nur 22 Zähler Rückstand.

Entsprechend soll das Duo weiterhin möglichst fair gegeneinander kämpfen können. «Die erste Regel ist natürlich, dass zwei Autos desselben Teams nicht ineinander krachen. Ob sie nun niedergeschrieben ist oder nicht: Das ist das Wichtigste», sagte Piastri.
McLaren will weiter «faire und harte Rennen am Limit»
Norris erwartet auch nach seinem Fehler keine Belastungsprobe für den Teamfrieden. «Oscar und ich haben grosses Vertrauen und Ehrlichkeit im Umgang miteinander», so Norris. «Da ist es wichtig, dass wir als Team stark bleiben.»
«Wir wollen nicht den Niedergang erleben, den viele andere Teams in der Vergangenheit hatten», erklärte der Engländer. Piastri und er sollten sich weiter «faire und harte Rennen am Limit» liefern.

Nach dem Aussetzer des reumütigen Norris in Kanada gab es auch eine Aussprache mit Teamchef Andrea Stella. «Wir werden Lando weiter unterstützen und wir werden auch an der Gleichbehandlung festhalten», versicherte Stella.