Sebastian Vettel erlebt ein Aston-Martin-Debüt zum Vergessen. Sein Ex-Teamchef Gerhard Berger glaubt: Der Deutsche kommt mit Druck nicht zurecht.
Sebastian Vettel Formel 1
Sebastian Vettel (Aston Martin) in der Startaufstellung vor dem Bahrain-GP der Formel 1. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Vettel (Aston Martin) räumt beim Bahrain-GP Esteban Ocon (Alpine) ab.
  • Es ist der Tiefpunkt eines verpatzten Saisonstarts für den vierfachen Weltmeister.
  • Sein Ex-Teamchef glaubt zu wissen, warum der Deutsche in der Formkrise steckt.

Nach dem Rauswurf bei Ferrari wollte Sebastian Vettel seiner Formel-1-Karriere neuen Schwung verleihen. Und die Vorzeichen für den Wechsel zu Aston Martin standen gut. Im Vorjahr holte das Team in Bahrain dank Sergio Perez sogar einen GP-Sieg.

Aber die ersten Wochen des vierfachen Weltmeisters in British Racing Green sind geradezu desaströs verlaufen. Bei den Testfahrten im Wüstenstaat wird der Deutsche mehrfach von Defekten gebremst.

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Wüsten-Debakel für Sebastian Vettel

Und auch beim Saisonauftakt der Formel 1 erlebt Vettel ein Wochenende zum Vergessen. Im Qualifying bleibt er im ersten Segment hängen, wird gar noch auf den letzten Platz strafversetzt. Im Rennen räumt er dann Esteban Ocon ab.

Sebastian Vettel (Aston Martin) kollidiert beim Bahrain-GP der Formel 1 mit Esteban Ocon (Alpine). - F1TV

Der frühere Formel-1-Pilot Gerhard Berger glaubt zu wissen, woran es beim Deutschen liegt. «Er hat unter Druck nie gut reagiert», so der heutige DTM-Chef, der bei Toro Rosso einst mit Vettel zusammenarbeitete.

«Sebastian Vettel ist ein vierfacher Weltmeister – also ist er ein herausragender Fahrer. Das steht ausser Frage», so der Österreicher im Podcast «In The Fast Lane». Aber mit Druck habe der Deutsche seine Probleme.

Sebastian Vettel Gerhard Berger
Sebastian Vettel und Teammanager Gerhard Berger (Toro Rosso) feiern den Sieg beim Italien-GP der Formel 1 in Monza 2008. - Keystone

«Als Ricciardo zu Red Bull kam, war er sehr stark und hat Sebastian Vettel unter Druck gesetzt. Es war für ihn sehr schwer, damit klarzukommen», meint Berger. «Das Gleiche ist bei Ferrari passiert», spielt der Ex-Ferrari-Pilot auf das Stallduell mit Charles Leclerc an.

«Er fährt nicht frei»

Wenn man Vettel zusehe, erkenne man, dass er nicht frei fahre. «Er ist nicht entspannt – er versucht, etwas zu beweisen, was im Moment nicht geht. Entweder, weil das Auto nicht gut genug ist, oder weil seine eigene Form nicht passt», so Berger.

Sein Rat: «In dieser Situation musst du dich hinsetzen, einen Schritt zurück machen. Du musst es locker nehmen, dann kommt der Erfolg schon zurück», so der zehnfache Grand-Prix-Sieger.

Gerhard Berger Formel 1
Gerhard Berger mit seiner persönlichen Trophäen-Sammlung. - Keystone

Allzu lange dürfe sich Vettel aber nicht Zeit lassen. «Wenn du langsamer bist als dein Teamkollege, dem auch noch das Team gehört, dann kippt das schnell. Es ist einfach eine unangenehme Situation», so der DTM-Chef.

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