Formel 1 – Zürichsee-Heimat kostet Sauber 20 - 30 Prozent Potenzial

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Hinwil,

Der Sauber-Saisonstart in der Formel 1 macht Mut! Für den Rennstall würde wohl noch mehr drin liegen – wäre da nicht der teure Standort im Zürcher Oberland.

Formel 1
Ein Blick auf Hinwil ZH. - zh-hinwil.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Alfa-Sauber holte in zwei Formel-1-Rennen neun Punkte.
  • Ein guter Saisonstart, trotzdem gibt es Sorgen beim Schweizer Rennstall.
  • Beim neu eingeführten Budget-Deckel sei eine Sache vergessen gegangen.

Die Pizza gibts ab 20 Franken, den Kafi für fünf. Ausländische Gäste, die in Zürich ins Restaurant gehen, trifft oftmals der Schlag. Die Schweiz ist teuer – ein Umstand, den auch Jan Monchaux, Technik-Chef von Alfa-Sauber, zu spüren bekommt.

Sportlich gesehen hat der Hinwiler Rennstall allen Grund zum Jubeln. Zwei Rennen, neun Punkte – vor allem Ex-Hamilton-Kollege Bottas scheint sich im neuen C42 pudelwohl zu fühlen (acht Punkte).

Seit etwas mehr als einem Jahr gilt in der Formel 1 ein Budget-Deckel von 140 Millionen Dollar. Es scheint, als ob die Formel 1 dadurch fairer geworden ist.

Jein, meint der französisch-deutsche Doppelbürger Monchaux. Ein wichtiger Punkt fehle in den Neuerungen nämlich, was einen Teil der Vorteile der Budget-Obergrenze gleich wieder auffresse.

Andere Teams der Formel 1 bezahlen weniger Lohn

Im Interview mit «Motorsport-Magazin» fragt der Sauber-Mann salopp: «Waren Sie schon einmal im Restaurant in der Schweiz?» Das Problem: «Der Budget Cap kompensiert aktuell nicht die Lebenskostenunterschiede zwischen den Ländern.»

Das bedeute, dass zwar alle 140 Millionen Dollar zur Verfügung haben. Jedoch müsse man beachten, dass man sich im Zürcher Oberland auf einer Hochpreisinsel befinde. Die beiden Teams aus Italien (Ferrari & Alpha Tauri) sowie die sieben Teams aus Grossbritannien zahlen deutlich tiefere Löhne. «Wir haben ein relativ grosses Problem mit der Gehaltsliste», so Monchaux.

Müsste die Formel 1 die Budgetobergrenzen-Regel anpassen?

Der Standort in der Schweiz bedeute, dass man ganz andere Rahmenbedingungen als die anderen Team habe. «Das frisst im Endeffekt 20 bis 30 Prozent und viel Potenzial, die sonst im Auto stecken würden. Das ist der Preis dafür, am Zürichsee beheimatet zu sein.»

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