Die Formel 1 hat die Bewerbung von Andretti-Cadillac für einen Startplatz abgelehnt. Nun beschäftigt der Fall sogar schon den US-amerikanischen Kongress.
Andretti IndyCar Formel 1
Die Bemühungen von Andretti um einen Startplatz in der Formel 1 landen nun sogar vor dem US-Kongress. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das US-Repräsentantenhaus befasst sich mit der F1-Absage an Andretti-Cadillac.
  • Die Formel-1-Bosse hatten die Bewerbung des amerikanischen Rennstalls abgewiesen.
  • Republikaner Jim Jordan sieht darin einen möglichen Verstoss gegen das Kartellrecht.
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Die Absage der Formel 1 an die Bewerbung von Andretti-Cadillac wird zunehmend zu einem Politikum auch abseits der Motorsport-Königsklasse. Die US-amerikanische Rennsport-Familie wirbt in den höchsten Kreisen von Washington um Unterstützung. Vor wenigen Tagen war Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti selbst auf dem Kapitol zu Gast.

Sehen wir Andretti-Cadillac doch noch in der Formel 1?

Dort hat die Motorsport-Ikone offenbar Eindruck hinterlassen: Einem Bericht des Fernsehsenders NBC zufolge hat ein republikanisches Mitglied des Repräsentantenhauses eine Untersuchung eingeleitet. Diese soll klären, ob die F1-Verantwortlichen bei der Absage an Andretti rechtswidrig gehandelt haben.

Formel 1 Mario Andretti
Mario Andretti beim Besuch auf dem US-amerikanischen Kapitol. Das Andretti-Team kämpft weiter um einen Platz in der Formel 1. - keystone

Jim Jordan, der Vorsitzende des Justizausschusses im US-Repräsentantenhaus, wandte sich in einem Brief an die F1-Bosse. «Sportligen, wie die Formel 1, operieren in einem bemerkenswerten Bereich des Kartellrechts. In diesem ist ein gewisses Mass an Absprachen für die Schaffung des Produkts notwendig.»

US-Politik macht Druck auf die Formel 1

Allerdings müssten sich auch solche Absprachen an die üblichen Regeln und Praktiken halten, so Jordan weiter. «Weicht eine Liga davon in einer Weise ab, die den Wettbewerb einschränkt, kann das ein wettbewerbswidriges Verhalten darstellen.» Ein solches vermutet der Republikaner offenbar bei der F1-Absage an Liberty.

Die Begründungen für die Abweisung von Andretti bezeichnet Jordan als «vorgeschobene, willkürliche Ausreden». Sie hätten nichts mit der Eignung von Andretti und dem Motorenpartner Cadillac zu tun. «Die Wahrheit ist – wie FIA-Präsident Mohamed Ben Sulayem erkannt hat – dass es nur ums Geld geht.»

Andretti F1 Jim Jordan
Jim Jordan (Mitte) ist Vorsitzender des Justizausschusses im US-Repräsentantenhaus. - keystone

Der Justizausschuss verlangt von der Formel 1 die Herausgabe sämtlicher Dokumente zum Bewerbungsprozess von Andretti. Zudem soll die Motorsport-Königsklasse die Kommunikation mit den zehn bestehenden Teams in der Causa Andretti offenlegen. Auch in die Verhandlungen über das zukünftige Concord Agreement will Jordan Einblick nehmen.

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