Wird die Formel 1 zum Vorreiter für nachhaltige Kraftstoffe? F1-CEO Stefano Domenicali erhofft sich eine Vorbild-Rolle für die Motorsport-Königsklasse.
Formel 1 Domenicali Sulayem
Stefano Domenicali, CEO der Formel 1, und Mohammed Ben Sulayem, Präsident der FIA, beim Belgien-GP der Formel 1. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel 1 will eine Vorreiter-Rolle bei nachhaltigen Kraftstoffen einnehmen.
  • F1-CEO Stefano Domenicali will damit Einfluss auf Regierungen ausüben.
  • Die Formel 1 strebt an, ab 2026 zu 100 Prozent nachhaltige Kraftstoffe einzusetzen.
Ad

Die Formel 1 arbeitet mit Hochdruck daran, so nachhaltig wie möglich zu werden. Ein erster Schritt ist mit dem Kalender 2024 bereits getan: Die 24 Rennen werden regionaler gestaffelt als bisher – das soll die Flug-Kilometer reduzieren. Noch deutlich CO2-sparsamer soll die Königsklasse ab 2026 dank synthetischer Kraftstoffe werden.

Verfolgen Sie die Formel 1?

Und geht es nach Formel-1-CEO Stefano Domenicali, nimmt die Rennserie damit auch eine Vorbildfunktion ein. Man wolle mit gutem Beispiel vorangehen und so Regierungen in aller Welt ermutigen, ebenfalls in nachhaltige Kraftstoffe zu investieren. «Wir treiben auch in dieser Saison Initiativen im Bereich der Umweltverträglichkeit voran», so der Italiener.

Formel 1 Belgien
Esteban Ocon (Alpine) vor Daniel Ricciardo (AlphaTauri) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo) beim Belgien-GP der Formel 1. - Keystone

So sei in Österreich beispielsweise ein deutlich CO2-sparsameres Energie-System zur Anwendung gekommen. Der Kohlendioxidausstoss für den Betrieb von Fahrerlager, Boxengasse und TV-Übertragung sei damit um 90 Prozent gesenkt worden. Zudem setzt man bei den Europa-Rennen für die LKW-Flotte mittlerweile auf Bio-Kraftstoff.

Formel 1 ab 2026 mit nachhaltigem Benzin?

Den grössten Einfluss – zumindest in der Aussenwahrnehmung – hat aber der Antrieb der Formel-1-Renner selbst. Aktuell besteht der Treibstoff in den V6-Turbo-Hybridmotoren zu zehn Prozent aus nachhaltigem Ethanol. Mit der nächsten Motoren-Generation ab 2026 soll der Treibstoff dann zu 100 Prozent nachhaltig sein, so Domenicali.

Getestet werden die entsprechenden Entwicklungen schon im Nachwuchsbereich. «Die Formel 2 und Formel 3 fahren in dieser Saison mit 55 Prozent nachhaltigem Treibstoff. Wir sind auf dem Weg, ab 2026 in der Formel 1 zu 100 Prozent nachhaltige Kraftstoffe einzusetzen», verspricht er.

Formel 1 Belgien-GP Perez
Sergio Perez (Red Bull) absolviert beim Belgien-GP der Formel 1 einen Boxenstopp. - Keystone

Von den Regierungen der Austragungsländer erhalte man positive Signale, so Domenicali. «Viele wollen fortschrittliche nachhaltige Kraftstoffe in ihre politischen Fahrpläne zur Erreichung des Netto-Null-Protokolls einbeziehen. Das wird die Formel 1 weiterhin an vorderster Front vorantreiben», so sein Versprechen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Champions LeagueFormel 3KalenderEnergieFormel 1