Ferrari: Hat man die WM-Chancen von Leclerc schon verspielt?
Nach einem hervorragenden Saisonstart ist Charles Leclerc in der Formel-1-WM ins Hintertreffen geraten. Wirklich hilfreich ist Ferrari dabei aktuell nicht.
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Das Wichtigste in Kürze
- Charles Leclerc hat in der Formel-1-WM grossen Rückstand auf Max Verstappen.
- Beim Grossbritannien-GP verpasste der Ferrari-Star die Chance, Punkte gutzumachen.
- Strategie-Patzer und Defekte bei Ferrari könnten ihn die WM-Chance kosten.
Es war ein bezeichnendes Bild, das Charles Leclerc und Mattia Binotto nach dem Silverstone-GP abgaben: Mit erhobenem Finger ermahnte der Ferrari-Teamchef seinen Star-Piloten, im Interview nur ja nichts Falsches zu sagen.
Dabei hätte der Monegasse nach Rang vier im Grossbritannien-GP allen Grund zur Klage gehabt. Trotz eines Schadens nach einer Kollision in der Anfangsphase lag Leclerc vor dem letzten Safety-Car-Neustart in Führung. Und dann liess Ferrari ihn im Stich.
Boxenstopp-Chaos kostet Leclerc den Sieg
Statt des Monegassen holte man dessen zweitplatzierten Teamkollegen Carlos Sainz an die Box. Mit frischen Reifen rauschte dieser an seinem Stallgefährten vorbei, der auch noch von Sergio Perez und Lewis Hamilton geschluckt wurde.

Die Konsequenz: Leclerc machte magere sechs Pünktchen auf Max Verstappen gut, der seinen waidwunden Red Bull als Siebter ins Ziel schleppte. Mit einem – durchaus möglichen – Sieg hätten es 19 Zähler sein können.
Solche Chancen nicht zu maximieren, kann sich am Saisonende in der Gesamtwertung bitter rächen. Und tatsächlich wächst der Eindruck: Wird Leclerc am Saisonende tatsächlich Weltmeister, dann wird er es nicht dank, sondern trotz Ferrari.
Schon vier kostspielige Patzer von Ferrari
Denn die Scuderia beweist zum wiederholten Male, dass man trotz eines siegfähigen Autos am Kommandostand nicht titelreif ist. Strategie-Patzer können passieren, bei den Roten zählen sie aber mittlerweile fest zum Programm.

Wenn Charles Leclerc den Titel verpasst, muss er nach den Gründen wohl nicht lange suchen: Defekt in Spanien und Aserbaidschan, Strategie-Pannen in Monaco und Silverstone. So holt man den Rückstand auf Verstappen in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr auf.