Dominique Aegerter über Yamaha-Aus: «So ist die Töff-Welt manchmal»
Von seinem Aus bei Yamaha in der Superbike-WM erfährt Dominique Aegerter auf Instagram. Die Enttäuschung beim zweifachen Supersport-Weltmeister ist gross.

Das Wichtigste in Kürze
- Dominique Aegerter verliert nach drei Jahren seinen Superbike-WM-Platz bei Yamaha.
- Vom Rauswurf erfährt der 34-Jährige über die sozialen Medien – eine Enttäuschung.
- Gegenüber Nau.ch gibt sich der Oberaargauer aber für den Rest der Saison kämpferisch.
Kurz nach dem Beginn der Sommerpause in der Superbike-WM erhält Dominique Aegerter die Hiobsbotschaft: Sein Platz im GRT-Yamaha-Team geht nach drei Jahren an einen anderen Fahrer. Supersport-WM-Leader Stefano Manzi verdrängt den zweimaligen Supersport-Weltmeister im Yamaha-Aufgebot.
«Ich habe natürlich schon vorher geahnt, dass Manzi vielleicht meinen Platz nehmen könnte», erklärt Aegerter gegenüber Nau.ch, dass der Rauswurf nicht völlig aus dem Nichts kam. «Aber ich habe es durch Social Media, durch Instagram erfahren, dass er an meiner Stelle unterschrieben hat.»

Beim Oberaargauer ist die Enttäuschung gross. «Es ist ein wenig enttäuschend und respektlos nach den fünf Jahren, die ich mit Yamaha zusammengearbeitet habe. Das hätte man mir persönlich beim Rennen in Ungarn oder auch schnell am Telefon sagen können. Aber so ist halt die Töff-Welt manchmal», so Aegerter.
Dominique Aegerter «wollte mit Yamaha weitermachen»
Dass sich Yamaha nach den drei gemeinsamen Superbike-Jahren neu aufstellt, stand zu befürchten, so Aegerter. «Klar habe ich die letzten zwei Jahre auch nicht gerade die Top-Resultate gezeigt. Aber ich hatte auch Verletzungen, bin abgeschossen worden und hatte technische Probleme. Und die Yamaha ist auch nicht wirklich schneller geworden.»

Vom Team und von offizieller Yamaha-Seite habe er immer noch nichts gehört, so Dominique Aegerter. «Ich wollte gerne mit dem Team und mit Yamaha weitermachen. Ich habe ja mit Yamaha zwei Weltmeistertitel in der Supersport-Klasse einfahren können. Da habe ich ein super Verhältnis», schildert der 34-Jährige.
«Die Motorsport-Szene ist immer ein wenig crazy»
«Mit dem Rauswurf habe ich nicht gerechnet: Klar, es ist jedes Jahr schwierig – ich bin Schweizer, ich bin 34, sicher nicht mehr der jüngste Fahrer. Aber ich bin auch noch nicht der Älteste», so Aegerter. «Momentan bin ich WM-Zwölfter und zweitbester Yamaha-Pilot – mein Teamkollege ist hinter mir, aber er hat den Vertrag bekommen.»

Unterkriegen lassen will sich der Berner vom Yamaha-Aus aber keineswegs. «Die Motorsport-Szene ist immer ein wenig crazy, da erlebt man ziemlich viel. Das härtet einen ziemlich ab in Sachen Mentalität und Moral. Da muss man schon ein harter Kerl sein, sonst verträgt man das nicht», lacht Aegerter.