Paralympics: Spanierin verliert Marathon-Bronze, weil sie Guide half
Das Wichtigste in Kürze
- Die sehbehinderte Elena Congost wird nach dem Paralympics-Marathon disqualifiziert.
- Sie löste kurz die Verbindung zu ihrem Guide, der zu krampfen begann.
- Das ist aber nicht erlaubt, die Spanierin verliert damit ihre Bronzemedaille.
In Paris endeten am Sonntag die Paralympics. Der Marathon sorgt zum Abschluss für grossen Wirbel: Elena Congost, eine sehbehinderte Läuferin aus Spanien, wird nach dem Zieleinlauf disqualifiziert. Und verliert damit ihre hart erkämpfte Bronzemedaille!
Congost ist während des gesamten Rennens durch ein elastisches Band mit ihrem Guide Carlos Bruguera verbunden. Sie läuft mit einem beachtlichen Vorsprung auf die viertplatzierte Läuferin. Der Weg zu Bronze scheint sicher.
Doch kurz vor dem Erreichen der Ziellinie beginnt Helfer Bruguera plötzlich zu krampfen. Congost reagiert, obwohl es eine klare Regelung gibt: Das Verbindungsbändchen zwischen Athlet und Guide darf niemals gelöst werden. Weil sie aber instinktiv auf die Notlage des krampfenden Guides reagiert, lässt sie das Band kurz los.
Congost: «Es war ein Reflex!»
Dieser kurze Moment des Mitgefühls hat jedoch weitreichende Konsequenzen für die spanische Athletin: Sie wird disqualifiziert und verliert ihre Bronzemedaille.
Die Entscheidung der Wettkampfleitung ist endgültig. Elena Congost muss Paris ohne die Bronzemedaille verlassen. Ein bitterer Moment für die Athletin – die nicht nur in den sozialen Medien viel Mitgefühl erhält.
«Es war ein Reflex, der aus Sorge um meinen Guide entstanden ist», verteidigt sich die 36-Jährige unter Tränen. Doch die Jury bleibt hart – und folgt dem Regelwerk. Die Bronzemedaille ist weg.