Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) will überprüfen, ob Cannabis weiter auf der Liste der verbotenen Substanzen bleiben soll.
Verpasste nach Marihuana-Konsum die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio: Sha'Carri Richardson. Foto: Charlie Riedel/AP/dpa
Verpasste nach Marihuana-Konsum die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio: Sha'Carri Richardson. Foto: Charlie Riedel/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

«Die Überprüfung des Status von Cannabis auf der Verbotsliste soll eingeleitet werden», hiess es in einer Mitteilung nach einer Sitzung des Exekutivkomitees der Wada in Istanbul am späten Dienstagabend. Für das Jahr 2022 bleibe der Stoff aber auf der Liste der verbotenen Substanzen.

Damit reagierte die Welt-Anti-Doping-Agentur auch auf den positiven Fall der US-Leichtathletin Sha'Carri Richardson. Die Sprinterin hatte aufgrund einer 30-tägigen Sperre nach Marihuana-Konsum die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio verpasst. Bei der Olympia-Qualifikation hatte sie über 100 Meter gewonnen, wurde aber wegen des positiven Tests nicht für Tokio nominiert.

Die Anwendung von Cannabis führt laut des Doping-Lexikons des Instituts für Biochemie in Köln «eigentlich nicht zu einer Verbesserung sportlicher Höchstleistungen». Allerdings könne aufgrund der beruhigenden Wirkung von Cannabis ein Athlet in gefährlichen Sportarten risikobereiter in den Wettkampf gehen.

Das Internationale Olympische Komitees hatte ab Januar 1999 die Anwendung von Cannabis für alle Sportarten als Dopingsubstanz für den Wettkampf verboten. Die Wada hat dieses Verbot seit 2004 beibehalten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MarihuanaOlympia 2022DopingCannabis