Erdogan kritisiert Anerkennung von Somaliland als «inakzeptabel»
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israels Anerkennung der Republik Somaliland als «inakzeptabel» bezeichnet. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wolle «das Horn von Afrika in die Instabilität drängen», sagte Erdogan bei einem Treffen mit Somalias Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud in Istanbul. Mohamud attestierte Israel eine «aggressive Haltung».

Israel hatte vor wenigen Tagen die faktisch seit Jahrzehnten unabhängige Region Somaliland im Norden des muslimischen ostafrikanischen Staats Somalia als weltweit erstes Land als souveränen Staat anerkannt. Das Vorgehen wurde von mehreren regionalen Mächten scharf verurteilt.
Die Türkei zählt zu Somalias wichtigsten Sicherheits- und Entwicklungspartnern. Sie unterhält in Mogadischu eine grosse Botschaft und einen zentralen Militärstützpunkt und ist über Konzessionen am Betrieb von Flughafen und Hafen der Hauptstadt beteiligt. Ankara investiert in Infrastruktur, Gesundheitswesen und Bildung und leistet umfangreiche humanitäre Hilfe. Türkische Streitkräfte bilden somalische Soldaten und Polizisten aus.
Ein im Februar 2024 geschlossenes Verteidigungs- und Wirtschaftsabkommen räumt der Türkei zudem eine führende Rolle beim Aufbau und Schutz der somalischen Marine ein. Im Gegenzug erhält Ankara Berichten zufolge einen Anteil an Einnahmen aus Somalias ausschliesslicher Wirtschaftszone (AWZ). Die AWZ eines Landes umfasst das Gebiet ab der Küstenmeergrenze bis zur Grenze von 200 Seemeilen, in dem ein Staat alleinige Rechte zur Nutzung von Ressourcen hat.














