YB kann am Sonntag im Cup-Final gegen Lugano das dritte Double der Club-Geschichte holen. Hilft die Final-Erfahrung von Trainer Raphael Wicky (46) dabei?
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Raphael Wicky hat mit YB bereits die Meisterschaft geholt – folgt auch noch der Cup-Sieg? - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag um 14 Uhr steigt im Wankdorf der Cup-Final zwischen YB und Lugano.
  • Mit Coach Raphael Wicky haben die Berner viel Final-Erfahrung im Gepäck.
  • Der Walliser gewann als Spieler dreimal den Cup mit Sion und einmal mit Werder Bremen.

Raphael Wicky weiss, wie Cup-Finals gewonnen werden – zumindest als Spieler. Der Walliser ist dreifacher Cup-Sieger mit Sion und holte mit Bremen den DFB-Pokal. Am Sonntag will er YB als Trainer zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte zum Double führen.

Wer gewinnt den Cup-Final?

Es wäre für YB «erst» das dritte Double in der 125-jährigen Vereinshistorie. «Alleine dieser Umstand zeigt, wie schwierig es ist, Meisterschaft und Cup zu gewinnen», sagt Wicky zu «keystone-SDA». Natürlich ist der 46-Jährige optimistisch, die Partie gegen Lugano siegreich zu gestalten.

Denn Wicky hat erfolgreiche Erfahrungen gemacht. Zwischen 1995 und 1997 zieht der Walliser mit dem FC Sion dreimal in Folge in den Cup-Final ein. Stets steht der defensive Mittelfeldspieler in der Startaufstellung, stets gewinnt sein Team.

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Raphael Wicky (links) gewinnt mit dem FC Sion dreimal den Cup (hier mit Heinz Moser). - keystone

Als Sion 1996 gegen Servette 0:2 zurückliegt, geht Wicky voran. Der damals erst 19-Jährige, sonst eher keiner, der die ganz grosse Torgefahr ausstrahlt, trifft nach 67 Minuten zum Ausgleich. Am Ende siegt Sion 3:2.

Penalty-Treffer gegen Oliver Kahn und die Bayern

Und im Juni 1999 steht er mit Werder Bremen im Pokal-Endspiel gegen Bayern München. Im Penaltyschiessen tritt der 22-Jährige an und versenkt vor über 75'000 Zuschauern in Berling gegen FCB-Titan Oliver Kahn. Weil danach Effenberg und Matthäus scheitern, holen sich die Bremer den Pokal.

Raphael Wicky trifft gegen Bayern München im DFB-Pokalfinal (ab 5.42).

Mit Druck kann der Walliser also schon in jungen Jahren umgehen. Und er weiss auch heute, dass ein Final kein normales Spiel ist. Druck und Anspannung würden solche Partien prägen, deshalb seien sie in den seltensten Fällen schön anzuschauen.

«Die ganze Atmosphäre, das Drumherum, der Rummel. Das prallt an den Spielern nicht einfach so ab, sondern macht was mit ihnen.» Wicky hat das am eigenen Leib erfahren.

Raphael Wicky
Raphael Wicky feiert mit Werder Bremen den Pokal-Sieg. - dfb,de

Doch auf die Vorbereitung für den Cup-Final hätten seine Endspiel-Erfahrungen keinen Einfluss gehabt. Zu weit weg seien die Geschehnisse, zu unterschiedlich seine Rollen.

Wicky: «Im Final musst du pragmatisch und effizient sein»

Damals war Wicky ein junger Spieler und Teil einer Mannschaft, heute ist er für das grosse Ganze bei YB verantwortlich. Er versucht aber natürlich, jene Tugenden, die ihn als Spieler ausgezeichnet haben, seinem Team mit auf den Weg zu geben: Einsatz, Willensstärke und die richtige Einstellung.

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Wie hier mit Sion will Wicky auch mit YB den Kübel in die Höhe stemmen. - keystone

«In einem Final musst du pragmatisch und effizient sein, wenn du gewinnen willst.» Wer am Sonntag also ein Offensivspektakel von YB erwartet, der dürfte enttäuscht werden. Zu wichtig ist Wicky dieser Titel, als dass er ihn für eine attraktive Partie aufs Spiel setzen würde.

Wicky sagt, der Ausgang des Finals ändere nichts an der Tatsache einer «fantastischen» Saison. Doch trotzdem ist klar, welche Bedeutung das Spiel gegen Lugano hat: «Immer, wenn du einen Final verlierst, bist du enttäuscht. Ein Team wird das Spiel gewinnen, das andere nicht. Wir können Grosses erreichen, am Schluss spielt sich vieles im Kopf ab.»

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