YB: Schaffen die Berner das Europacup-Wunder gegen Sporting?

Für YB geht es heute gegen Sporting Lissabon um den Einzug in den Europa-League-Achtelfinal. Die Ausgangslage für die Wicky-Elf ist allerdings nicht gerade komfortabel. Nach dem 1:3 im Hinspiel steht die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand.

Schafft YB in Portugal das Wunder? Auf der Sportredaktion von Nau.ch gehen die Meinungen auseinander.

«Manchmal sind die schwierigsten Ausgangslagen gleichzeitig auch die einfachsten. YB hat in Lissabon überhaupt nichts zu verlieren. Alle rechnen nach dem Hinspiel damit, dass die Berner ausscheiden. Das kann durchaus ein Vorteil sein.

Klar: Sporting geht mit einem 3:1-Vorsprung ins Spiel und ist insbesondere im eigenen Stadion bärenstark. Aber vielleicht nehmen es die Portugiesen nach der Partie im Wankdorf etwas zu locker?

Ohne Auswärtstorregel sieht die Welt im Europacup generell anders aus. Ein früher Treffer – und YB wäre plötzlich wieder dran. Das Spiel in Lissabon wird eine Herkulesaufgabe, die die Young Boys ohne Druck angehen können. Ein Wunder erscheint unwahrscheinlich, ist aber möglich.

Und übrigens: YB-Legende Guillaume Hoarau ist als TV-Experte in Lissabon vor Ort. Vielleicht bringt er der Mannschaft ja das nötige Quäntchen Glück, das es heute auf jeden Fall brauchen wird.»

«Wir wollen ehrlich sein: Es braucht keine Kristallkugel, um vorherzusehen, dass YB gegen Sporting schlechte Karten hat. Das war bereits vor dem Hinspiel klar – wenngleich die Leistung der Berner vielleicht sogar besser war als erhofft.

Allerdings zeigte das Heimspiel gegen den portugiesischen Titel-Kandidaten auch eines besonders eindrücklich: Die Lücke zwischen den Top-Ligen und dem Rest der Welt ist mittlerweile gigantisch. Und Portugal ist nicht einmal unter den Top 5 im UEFA-Ranking!

Die Devise für das Auswärts-Rückspiel in Lissabon kann deshalb nur sein: Nicht in ein Debakel laufen, sondern solide und konzentriert spielen. Dass man das 1:3 aus dem Heimspiel noch wettmachen könnte, ist eher eine rechnerische Chance.

Letztlich geht es für den Schweizer Meister nun nur mehr darum, sich mit einer respektablen Leistung zu verabschieden. Wenn dabei für die Fünfjahreswertung vielleicht noch ein Pünktchen für die Schweiz herausspringt, umso besser. Alles andere wäre utopisch.»