WEURO 2025 – Die Frauen-Nati steuert auf ein Heim-EM-Debakel zu
In weniger als einem Monat startet die Schweizer Frauen-Nati in die WEURO 2025 im eigenen Land. Stand jetzt droht den Gastgeberinnen eine Blamage.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit acht Spielen wartet die Schweizer Nati der Frauen auf einen Länderspiel-Erfolg.
- Aus der Top-Division der Nations League steigt die Schweiz ohne einen Sieg ab.
- Der Optimismus von Trainerin Pia Sundhage ist fehl am Platz. Ein Kommentar.
Es ist eine bittere Pleite, die die Schweizer Nati der Frauen am Dienstagabend in Sion kassiert. Denn das 0:1 gegen Norwegen im Wallis hat sowohl sportliche als auch mentale Konsequenzen – und kommt zur Unzeit.
Eine 0:1-Heimniederlage, einen Monat vor der WEURO 2025 im eigenen Land, gegen den Gruppengegner im Auftaktspiel. Eine Niederlage, die den Abstieg in der Nations League besiegelt, den man mit einem Sieg hätte abwenden können.
00:00 / 00:00
Und dann tritt Pia Sundhage vor das SRF-Mikrofon und sagt: «Mir gefällt die Einstellung. Wir haben versucht, ein Tor zu machen.»
Das genügt der Nati-Trainerin einen Monat vor dem wohl grössten Event in der Geschichte des Schweizer Frauen-Fussballs für Optimismus? Der Versuch, ein Tor zu erzielen, in einem Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den Abstieg?
Ist die Trainerin das Problem?
Dass Sundhage keinen guten Eindruck macht, ist nichts Neues. SRF-Expertin Rachel Rinast übte nach der 0:4-Klatsche gegen Frankreich scharfe Kritik.
«Ich habe Pia Sundhage als ratlos empfunden», sagte sie. Auch die Goalie-Rochade könnte zu unnötiger Verunsicherung bei der Nummer 1, Elvira Herzog, führen. Zumal Livia Peng gegen Frankreich nach wenigen Minuten das 0:1 verursachte.
00:00 / 00:00
Obendrein sorgt Sundhage mit ihrer taktischen Ausrichtung für Verwirrung. Warum müssen Offensivspielerinnen wie Iman Beney oder Alisha Lehmann in der Defensive aushelfen? Warum werden diese Spielerinnen nicht dort eingesetzt, wo ihre Stärken liegen?
Miserable Bilanz vor der WEURO 2025
Die Frauen-Nati wartet seit acht Spielen auf einen Sieg. Der letzte volle Erfolg war das sensationelle 2:1 gegen Frankreich im Oktober. Die Bilanz in den acht Spielen seither: Sechs Niederlagen, zwei Remis, ein Torverhältnis von 4:19.
Mit Verlaub, Frau Nati-Trainerin – nichts davon lässt Optimismus aufkommen. Die Nati steuert ausgerechnet an der Heim-EM auf ein handfestes Debakel zu. Zwei der drei Gruppen-Gegner – Norwegen und Island – waren in der Nations League nicht schlagbar.
Die Zeit vor der WEURO 2025 wird knapp
Zu allem Überfluss fehlt – gerade nach dem Abstieg – eine Reaktion: Die Spielerinnen sprechen im SRF vom Stolz auf die eigene Leistung. Man habe «bis zum Ende gekämpft» und «das Herz auf dem Platz gelassen». Muss man wirklich alles schönreden?
Captain Lia Wälti hat vor zwei Monaten deutlich offener über die Nati-Krise gesprochen. «Es fehlt Charakter im Moment», sagte sie nach dem 3:3 gegen Island. «Wir haben in den letzten Spielen gelernt, dass Fehler unglaublich hart bestraft werden.»
Damals forderte sie eine Reaktion – die ist bis heute ausgeblieben. Und jetzt wird die Zeit vor der Heim-EM knapp.
Die Spiele der Frauen-Nati an der WEURO 2025
2. Juli um 21 Uhr gegen Norwegen in Basel
6. Juli um 21 Uhr gegen Island in Bern
10. Juli um 21 Uhr gegen Finnland in Genf
