Schiri-Legende Luigi Ponte: «Sperrt die Gästefans aus den Stadien!»

Nau Sport
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Bern,

Dass es vor dem Spiel zwischen dem FCB und Stuttgart zu Fan-Krawallen kommt, ärgert Luigi Ponte. Die Schiri-Legende schlägt eine radikale Lösung vor.

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Krawalle beim FCB-Sieg über Stuttgart: Fans beider Lager prügeln durch einen Zaun hindurch aufeinander ein. - X/@BUNDZONE

Das Wichtigste in Kürze

  • Schiri-Legende Luigi Ponte schlägt vor, keine Gästefans mehr ins Stadion zu lassen.
  • So könne man Krawalle und Probleme verhindern, ist der 73-Jährige überzeugt.
  • Das sei besser, als gar nichts zu machen, so Ponte weiter.

Vor dem Europa-League-Coup des FCB gegen Stuttgart kommt es im Joggeli zu unschönen Szenen: Fans beider Lager gehen aufeinander los, sorgen für Krawalle.

Es ist nicht das erste Mal in jüngster Vergangenheit, dass Fans innerhalb des Stadions für Ärger sorgen.

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Die YB-Fans zünden im Brügglifeld eine Viertelstunde vor Spielende zahlreiche Pyros. Mindestens fünf Fans werden verletzt. - SRF

Beim Cup-Aus gegen Aarau zünden beispielsweise YB-Fans ein grosses Feuerwerk, bei dem einige eigene Anhänger verletzt werden. Am Bahnhof kommt es im Anschluss zu Randalen und Attacken auf die Polizei.

Und auch das Zürcher Derby vom Samstag dürfte angesichts der Erfahrungen aus den letzten Jahren zum Hochrisikospiel werden.

Luigi Ponte: «Fussball geht so immer mehr kaputt»

Einer, der sich über solche Vorfälle fürchterlich aufregt, ist Schiri-Legende Luigi Ponte. Der 73-Jährige erklärt bei Nau.ch: «Aus meiner Sicht geht unser Fussball so immer mehr kaputt – und keiner merkt es.»

Luigi Ponte
Die Schweizer Schiri-Legende Luigi Ponte (rechts). - keystone

Geht es nach dem Bruder von FCZ- und GC-Legende Raimondo Ponte, wäre es Zeit für ganz neue Ansätze. Ponte schlägt vor: «Aus meiner Sicht wäre es einen Versuch wert, bei Spielen nur Heimfans ins Stadion zu lassen. Dafür bleiben die Gästefans draussen. So gäbe es keinen Anlass mehr für Gewalt und Sachbeschädigungen.»

Findest du es eine gute Idee, die Gästefans aus dem Stadion zu sperren?

Dass man dabei die Gästeclubs und die «anständigen» Auswärtsfans bestraft, lässt Ponte nicht gelten. «Das sehe ich absolut nicht so. Aus meiner Sicht sind in Gästekurve viele dabei, die nur wegen Schlägereien anreisen.»

Stadion
Sollen künftig nur noch Heimfans ins Stadion gelassen werden? - keystone

Seine radikale Massnahme würde Ponte nicht nur in der Liga sondern auch im Cup begrüssen. Doch da stellt sich die Frage: Es sind doch gerade in den ersten Runden die grossen Clubs, die dem Underdog das Stadion – und damit auch das Kässeli füllen?

Auch da widerspricht Ponte: «Man sieht es ja zum Beispiel beim FCB. Die kleinen Fussballplätze haben nicht die nötige Kapazität. Zudem entstehen sehr hohe Sicherheitskosten für den kleinen Club.»

Ponte erinnert sich: «Wir hatten mal ein Cupspiel mit Windisch gegen den Super-Ligisten FC Thun. Es kamen 600 Zuschauer – aber wir hatten Kosten für zwei Saisons, die wir kaum stemmen konnten.»

Schweizer Cup
Im Schweizer Cup stossen die Underdogs auch mal an die Kapazitätsgrenzen. - keystone

«Klar sind solche Cupspiele gut und recht und für viele ein Highlight», so Ponte weiter. «Aber es gibt auch da Zuschauer, die für Ärger sorgen. Und auf den hohen Kosten bleibt der Club sitzen. Fairerweise muss man auch sagen: Meist setzt sich der grosse Verein durch und die Fans reisen anständig wieder nach Hause.»

Luigi Ponte: «Nichts zu machen, ist das Schlimmste.»

Für Ponte ist darum klar: «Wir müssen den Mut haben, neue Wege zu suchen. Aber wir schieben seit Jahren nur die Schuld hin und her. Von den Clubs, zur Polizei oder zur Politik.»

«Warum nicht einmal etwas Neues versuchen?», fragt Ponte darum. «Wenn es nicht klappt, kann man immer wieder einen Schritt retour machen. Aber nichts zu machen, ist das Schlimmste.»

Auch Ponte ist klar, dass die Fans einen grossen Teil der Freude am Fussball ausmachen. Beispielsweise beim FCB-Sieg gegen Stuttgart. Bei diesem Spiel sorgen auch 7000 Gästefans für eine grosse Stimmung. Und nur eine kleine Minderheit benimmt sich daneben.

Doch genau da hakt der ehemalige Schiri nach: «Warum wirft man diese Krawallbrüder dann nicht aus dem Stadion? Man weiss doch bei seinem Club, wer ‹Seich› macht. Da muss aus meiner Sicht durchgegriffen werden.»

Ponte fragt: «Wieso lässt man diese ‹Fans› immer noch ins Stadion? Wir haben in der Schweiz Club-Bosse, die zwar viel jammern, aber beim Problem mitschuldig sind. Wer sich zum Beispiel im Fan-Sektor eine Maske überzieht, der muss einfach rausgepickt werden. Ohne Wenn und Aber.»

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Kommentare

User #1204 (nicht angemeldet)

Gibt es Probleme bei einem Spiel, wird der komplette Spielbetrieb für einen Monat eingestellt, gibt es wieder Problem für 2 Monate usw. Vielleicht lernen es die "Fans" auf diese Art.

User #1001 (nicht angemeldet)

Dieser Artikel muss natürlich vor dem Derby kommen, um den FCZ im Voraus zu verurteilen. Aber kein Verein ist heilig. In den Stadien ist aber schon länger nichts oder wenig passiert. Ausserhalb ist eine Verrohung der Gesellschaft festzustellen, die niemand verhindern kann. Gegen linke, gegen rechte, gegen Polizei, gegen Sicherheitskräfte usw. und fort.

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