Schalke-Profi Meyer sorgt vor seinem Weggang mit einem verbalen Rundumschlag in einem «Bild»-Interview für Wirbel. Darin erhebt er schwere Mobbing-Vorwürfe gegen die gesamte Clubführung um Tönnies, Heidel und Tedesco. Der Verein reagiert konsequent.
Kein Platz mehr auf der Schalke-Bank: Max Meyer ist freigestellt.
Kein Platz mehr auf der Schalke-Bank: Max Meyer ist freigestellt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schalke 04 stellt Max Meyer nach dessen Mobbingvorwürfen frei.
  • Das Vorgehen und die Aussagen könne man nicht tolerieren, teilt der Klub mit.

Der FC Schalke 04 und Max Meyer gehen nach den Mobbing-Vorwürfen des Fussballprofis von sofort an getrennte Wege. Auf den verbalen Rundumschlag des 22 Jahre alten Nationalspielers gegen die Clubführung des Bundesligisten in einem Interview der «Bild»-Zeitung reagierte der Revierclub am Montag mit Härte und Konsequenz. Die Königsblauen stellten Meyer für den Rest der Saison frei. Das teilte der Verein am Montag mit.

Meyers Vertrag läuft zum Saisonende aus. Er werde bis dahin nicht mehr an den Trainingseinheiten der Lizenzspielerabteilung teilnehmen und auch nicht mehr zum Einsatz kommen, hiess es. «Dieses Vorgehen und diese Aussagen können wir nicht tolerieren. Noch mehr als die unzutreffenden Behauptungen stören uns die Mobbing-Vorwürfe, die wir aufs Schärfste zurückweisen. Schalke 04 hat sich gegenüber Max Meyer immer korrekt verhalten», sagte Sportvorstand Christian Heidel.

Meyer: «Fühlte sich wie Mobbing an»

In dem Interview hatte Meyer harsche Kritik an Heidel, Trainer Domenico Tedesco und Aufsichtsratschef Clemens Tönnies geübt. «Ich wollte einfach nicht mehr bei Schalke bleiben und unter Herrn Heidel arbeiten. Darum geht es», erläuterte der Nationalspieler die Gründe, warum er mehrere Angebote zur Vertragsverlängerung ausgeschlagen habe und seinen Club nach neun Jahren ablösefrei verlässt. «In letzter Zeit fühlt sich das für mich alles nur noch wie Mobbing an», ergänzte der U21-Europameister und Olympia-Silbermedaillengewinner in einer Art Generalabrechnung.

Aus seiner Sicht wollte Schalke ihn seit dem Amtsantritt von Heidel vor zwei Jahren loswerden. Heidel habe ihm vom «ersten Tag an gesagt», dass er gehen könne und nicht mehr viel spielen würde. «Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden», kritisierte Meyer. «Als ich das nicht mitgemacht habe, sollte ich verlängern.» Später habe ihm auch Tedesco «keine Hoffnung auf viel Spielzeit» gemacht: «Ich kam mir wie ein Getriebener vor.»

Tedesco zeigt sich enttäuscht

Tedesco zeigte wenig Verständnis für die Aussagen. «Mein Eindruck war sehr lange Zeit, dass Max sich hier sehr wohl fühlt. Das war es auch, was er in persönlichen Gesprächen mit dem Trainerteam zum Ausdruck gebracht hat», sagte der Coach und fügte hinzu: «Von seinen persönlichen Angriffen bin ich enttäuscht und kann sie nicht nachvollziehen. Weil sie einfach nicht stimmen.»

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