Coronavirus-Albtraum anstatt Fussballkarriere: In einem kleinen Dorf in Portugal sitzen zwölf argentinische Kicker in Quarantäne fest.
Miranda do Douro
Hier lachen sie noch: Die zwölf argentinischen Fussballer, welche in portugiesischen Dorf Miranda do Douro, festsitzen. - Clarin
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Argentinier Nicolás Celotti wechselte mit 22 Jahren nach Portugal.
  • Nun, in der Corona-Krise, sitzt er im Geisterdorf Miranda do Douro fest.
  • Mit ihm in Quarantäne: elf weitere argentinische Fussballer.

Nicolás Celotti, ein 22-jähriger Innenverteidiger aus dem argentinischen Tigre, erfüllte sich im Januar vermeintlich seinen Traum. Er erhielt das verlockende Angebot in Portugal Fussballer zu werden.

Im Januar 2020 nimmt er voller Hoffnung die Reise in Angriff. Das Ziel: Oliveirense de la Tercera. Und bereits da läuft zum ersten Mal etwas nicht nach Plan: Der Verein leidet unter rechtlichen und finanziellen Problemen.

Der zwölfte Argentinier bei Grupo Deportivo Mirandes

So landet Celotti schliesslich bei Grupo Deportivo Mirandes, in der vierten Liga Portugals. Dort trifft er auf elf weitere Argentinier.

Für seinen neuen Verein bestreitet der 22-Jährige nur zwei Spiele. Dann wird die Liga am 18. März wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen.

Im 2000-Einwohner-Dorf Miranda do Douro befinden sich die jungen Argentinier nun gemeinsam in Quarantäne. Zu zwölft in einem Haus mit zehn Zimmern, drei Bädern und einer Küche.

Miranda do Douro
In diesem Haus in Miranda do Douro sind die Argentinier eingesperrt. - Clarin

Über ihre aktuelle Situation spricht Célotti mit dem argentinischen Portal «Clarin». Dabei kommt Sebastian Diericx, welcher die Deals mit den Kickern eingefädelt hat, nicht gut weg.

«Sebastian Diericx, der uns hergebracht hat, drängte uns zur Unterzeichnung der Verträge. Darin enthalten waren das Haus, Essen und Lohn», erklärt der Innenverteidiger.

Celotti: «Können über die Runden kommen, aber es ist schwierig»

Für das Haus und das Essen sorge der Klubpräsident, welcher sich stets richtig verhalten habe. Doch vom mit Diericx vereinbarten Gehalt habe keiner der zwölf Spieler bisher auch nur einen einzigen Euro gesehen.

«Wir können über die Runden kommen, aber es ist schwierig», führt Celotti fort. In einem Raum richten sie aktuell eine kleine Trainingshalle ein. Zudem haben sie für einen Beamer zusammengelegt, um Filme schauen zu können. Langsam aber sicher gehen ihnen laut Célotti aber die Beschäftigungen aus.

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