Ukraine-Krieg: Ex-Wil-Investor Igor Belanow kämpft gegen Russen
Igor Belanow, Europas Fussballer des Jahres 1986, kämpft im Ukraine-Krieg für seine Heimat. In der Schweiz ist der ehemalige Bundesliga-Profi bestens bekannt.

Das Wichtigste in Kürze
- Igor Belanow (61) beteiligt sich laut ukrainischen Medien am Kampf gegen Russland.
- Der Ex-Fussballer spielte unter anderem in der Bundesliga für Mönchengladbach.
- 2003 stieg er beim FC Wil als Investor ein – und führte den Verein in den Ruin.
Am Kampf gegen die russische Armee beteiligen sich auch ukrainische Sportstars. Ex-Bundesligaspieler Igor Belanow hat sich ukrainischen Medienberichten zufolge bei den örtlichen Verteidigungskräften seiner Heimatstadt Odessa eingetragen. Belanow wurde 1986 zu Europas Fussballer des Jahres gewählt.
Odessa im Ukraine-Krieg verteidigen
Der 61-Jährige zeigte sich mit Sturmgewehr in einer mit Sandsäcken gesicherten Stellung in der südukrainischen Hafenstadt. Odessa gilt als Ziel für die russischen Streitkräfte, um die Ukraine vom Meereszugang abzuschneiden.
Володар "Золотого м'яча" Ігор Бєланов став на захист України https://t.co/thlQyUc6oT pic.twitter.com/sTJqBATW5G
— Українська правда ✌️ (@ukrpravda_news) April 7, 2022
Anfang März hatte sich der Ex-Stürmer bereits für ein Ende im Ukraine-Krieg eingesetzt. «Ich bitte darum, das Blutvergiessen unseres Volkes sofort zu beenden!», schreib er auf Facebook.
Früher Spieler bei Gladbach und Braunschweig
Belanow begann seine Karriere bei Mannschaften in Odessa und spielte später für den Hauptstadtclub Dynamo Kiew. Im Finale der Europameisterschaft 1988 verlor er mit der Sowjetunion gegen die Niederlande (0:2) und verschoss einen Elfmeter.

1989 wechselte er als erster sowjetischer Nationalspieler in die Bundesliga. Nach anderthalb Jahren in Mönchengladbach spielte er ab 1991 für den Zweitligisten Braunschweig.
Igor Belanow trieb den FC Wil in den Ruin
Auch in der Schweiz ist Igor Belanow bestens bekannt. 2003 stieg er beim FC Wil als Investor ein. Die Ostschweizer gewannen in diesem Jahr mit dem Triumph im Schweizer Cup ihren bis heute einzigen Titel.
Ein Jahr später folgte die Ernüchterung: Belanow trieb den Club in den Ruin, Wil musste von Trägern aus der lokalen Wirtschaft gerettet werden.