FC Wil: Erstmals spricht Maurice Weber über den Rassismus-Skandal

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Wil,

Im Sommer 2021 leistet sich Maurice Weber bei einem Spiel seines FC Wil eine rassistische Entgleisung. Jetzt spricht er erstmals offen über den Fehltritt.

Maurice Weber FC Wil
Maurice Weber, Präsident des FC Wil. - FC Wil

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Vorjahr beschimpft Maurice Weber, Präsident des FC Wil, einen Spieler als «N*ger».
  • Der Skandal wird erst im Herbst durch Nau.ch öffentlich gemacht.
  • Nun sagt Weber, er habe daraus gelernt – sieht sich aber als Opfer einer Medien-Kampagne.

Der Skandal schlug im Vorjahr hohe Wellen: Beim Spiel zwischen dem FC Wil und Xamax in der Challenge League läuft die Nachspielzeit. Ein Wechsel beim mit 2:1 führenden Xamax dauert lange – zu lange für Maurice Weber.

Der Wil-Präsident beschimpft von der Tribüne aus den auszuwechselnden Spieler – und bezeichnet ihn als «N*ger». Das fällt zunächst niemandem auf. Bis Nau.ch von dem Vorfall erfährt und ihn im September publik macht.

Trotz Eklat weiter beim FC Wil im Amt

Die Konsequenzen waren milde – einem Rausschmiss aus dem Liga-Komitee kam Weber mit seinem Rücktritt aus demselben zuvor. Die Liga brummte ihm eine minime Busse in Höhe von 3'000 Franken auf. Als Präsident beim FC Wil amtet Weber trotz des Eklats weiter.

«Natürlich, meine Aussage war ein grosser Fehler, eine sehr grosse Dummheit», gesteht er im Interview mit dem «St. Galler Tagblatt». «Danach entschuldigte ich mich bei meinem Team», behauptet Weber.

Der Vorfall sei in den Medien gezielt gegen ihn verwendet worden – laut Weber beabsichtigt. «Zwischen Mai und August haben Spieler den Verein verlassen, Berater mit ihnen. Aus so einer Ecke kann das kommen.», so Weber.

Wil-Präsident Weber sieht sich als Opfer der Medien

Der Wil-Präsident sieht sich als Opfer einer regelrechten Kampagne. Die Medien hätten es dargestellt, «als hätte ich beim Kabineneingang einen dunkelhäutigen Spieler von Xamax beschimpft und beleidigt. Dem war nicht so», beteuert der Wil-Präsident.

Hat Maurice Weber mit seiner Kritik recht?

Welche Medien das gewesen sein sollen, lässt Weber im Interview offen.

Eine Darstellung, wie er sie gelesen haben will, findet sich im Archiv der Schweizer Mediendatenbank nicht.

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