Sorgt der EuGH für eine Revolution im europäischen Fussball? Ex-Bayern-Boss Rummenigge hat eine klare Meinung.
Karl-Heinz Rummenigge
Karl-Heinz Rummenigge unterstrich, dass deutsche Vereine niemals bei einer Super League mitmachen würden. - David Inderlied/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Karl-Heinz Rummenigge sagte: «Niemand in Deutschland würde in die Super League einziehen».
  • Real Madrid und der FC Barcelona wollen nicht aufgeben.
  • Rummenigge weiter: Eine elitäre Super League sei das Ende der Meisterschaften und Ligen.
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Vor dem wegweisenden Urteil im Super-League-Streit hat Karl-Heinz Rummenigge eine mögliche Teilnahme von Bundesligavereinen an einer kontinentalen Konkurrenzliga kategorisch ausgeschlossen. «Niemand in Deutschland würde in die Super League einziehen, das gäbe eine Revolution unter den Fans». Das sagte der langjährige Fussball-Topmanager in einem Interview der italienischen Zeitung «Gazzetta dello Sport».

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) verkündet morgen ein Urteil im Streit um die vor zweieinhalb Jahren ins Leben gerufene Super League. Zwölf Vereine hatten sich damals zusammengetan und ein Konkurrenzprodukt zur UEFA-Champions-League angekündigt. Nach massiven Protesten von Fans schieden die meisten Teams schnell wieder aus dem Projekt aus.

Nicht aufgeben wollten Real Madrid und der FC Barcelona. Die bewirkten, dass der EuGH nun entscheidet, ob die UEFA ihre beherrschende Stellung auf dem Markt missbrauche. Der Kontinentalverband hatte Super-League-Teams und deren Spielern mit dem Ausschluss aus allen Wettbewerben, darunter auch WM und EM, gedroht.

«Niemals mit uns!»

Rummenigge glaubt, dass die Super League auch dann nicht klappen würde, wenn der EuGH gegen die UEFA entscheidet. «Weit würde es nicht gehen», sagte der 68-Jährige. «Engländer, Deutsche und Franzosen werden nie mitmachen.»

Der Ex-Profi glaubt, dass das auch bei Italienern und Spaniern so sein werde. «Dann können Real und Barcelona allein das Turnier austragen...»

Befürworten Sie eine Europäische Super League?

Rummenigge schilderte, dass die Initiatoren der Super League seinen damals designierten Nachfolger als FC-Bayern-Vorstandsvorsitzenden, Oliver Kahn, kontaktiert hatten. «Ich, Uli Hoeness und Präsident Hainer haben gesagt: Niemals mit uns!», schilderte Rummenigge.

Spanier wollten Engländern schaden

Er ergänzte, dass eine elitäre Super League das Ende der Meisterschaften und Ligen sei, wie es sie aktuell gibt. «Die Serie A würde zur Serie B, die Bundesliga zur 2. Liga. Arme Wettbewerbe.

Und warum das alles? Um der Premier League zu schaden, die mehr Geld einnimmt, weil sie es einfach besser macht.» Vor allem die Spanier wollten der Premier League schaden, sagte Rummenigge, «und deshalb haben sie dieses Turnier erfunden».

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