Norwegen beruft nach Festnahme von Reportern in Katar Botschafter ein
Nach der Festnahme von zwei norwegischen TV-Reportern in Katar hat Oslo am Mittwoch den Botschafter des Golf-Emirats einberufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Journalisten berichteten über Fussball-WM 2022.
Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunksender NRK mitteilte, wurden die beiden Journalisten am Sonntagabend kurz vor ihrem Rückflug ohne Erklärung festgenommen. Sie hatten über Kontroversen im Zusammenhang mit der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar berichtet.
Die Reporter wurden den Angaben zufolge nach 30 Stunden ohne Anklage wieder freigelassen und landeten am Mittwochmorgen in Oslo. Nach Angaben der katarischen Behörden sollen die Reporter «wissentlich und vorsätzlich gegen das Gewohnheitsrecht» verstossen haben. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Störe bezeichnete die Festnahmen als «inakzeptabel».
NRK-Generaldirektor Thor Gjermund bezeichnete den Vorfall als «Angriff auf die Pressefreiheit». Einer der Reporter schilderte, wie die Ausrüstung des Teams beschlagnahmt worden sei und die Aufnahmen stundenlang inspiziert worden seien.
Rund ein Jahr vor dem WM-Auftakt am 21. November 2022 steht Katar wegen der Ausbeutung der Arbeiter etwa aus Nepal, Indien oder Bangladesch in der Kritik. Nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) starben im vergangenen Jahr 50 Arbeitsmigranten.
