Französischen Medien zufolge soll Lionel Messi vor einem Wechsel nach Saudi-Arabien stehen. Welche Auswirkungen hätte ein Wüsten-Transfer auf seine Karriere?
Lionel Messi Al-Hilal
Lionel Messi soll ein enormes Vertragsangebot aus Saudi-Arabien vorliegen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Lionel Messi soll ein lukratives Angebot aus Saudi-Arabien vorliegen.
  • Inwiefern würde ein Wechsel in die Wüste für ihn Sinn machen?
  • Die Meinungen auf der Sport-Redaktion bei Nau.ch gehen auseinander.
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Am Dienstag vermeldet die französische Presse-Agentur (AFP) den Saudi-Wechsel von Lionel Messi als perfekt. Demnach soll der Argentinier nächste Saison im Wüsten-Staat bei Al-Hilal kicken.

Sollte Lionel Messi nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal wechseln?

Wenig später dementiert Messis Vater und Berater Jorge die Meldung zwar. Dennoch scheint ein Transfer nach Saudi-Arabien durchaus realistisch. Berichten zufolge soll dem Fussballer ein Jahresgehalt von mehreren Hundert Millionen Franken winken.

Lionel Messi
Lionel Messi soll vor dem Abschied bei Paris Saint-Germain stehen. - keystone

Messi wäre nach Ronaldo der zweite Weltfussballer, welcher in die Wüste wechselt. Inwiefern leuchtet ein Engagement im sportlichen Niemandsland ein? Auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen die Meinungen auseinander.

Mathias Kainz, Nau.ch-Sportredaktor

«Aus rein sportlicher Sicht macht ein Saudi-Arabien-Wechsel für Lionel Messi genauso wenig Sinn wie für Cristiano Ronaldo. Trotzdem hat das kolportierte Mega-Angebot von Al-Hilal seine guten Seiten – nicht nur für Messis Bankkonto.

Fragen Sie nur seine Ex-Teamkollegen bei Barcelona – die liessen die Karriere ebenfalls «unterklassig» ausklingen. Der heutige Trainer der Katalanen, Xavi, kickte zum Abschied vier Jahre in Katar. Andres Iniesta spielt seit fünf Jahren für Vissel Kobe in Japan.

Das hat für beide nicht schlecht geklappt – noch ein paar Trophäen sammeln und nebenbei richtig Kasse machen. Nicht, dass sie es nötig gehabt hätten. Aber warum sollten sie sich die dicken Schecks entgehen lassen, wenn sie schon geboten werden?

Realistisch gesehen droht Lionel Messi bei den europäischen Top-Clubs, die sein Gehalt zahlen können, mittelfristig die Joker-Rolle. Seine Leistungen sind immer noch auf Weltklasse-Niveau, aber das Alter macht vor niemandem Halt.

In Saudi-Arabien – siehe Erzrivale Ronaldo – ist Messi noch zwei, drei, vier Jahre lang Stammspieler. Und wenn wir ehrlich sind: Es hätte schon seinen Reiz, Messi und Ronaldo noch einmal gegeneinander um den Titel kämpfen zu sehen.»

Mathias Kainz
Mathias Kainz, Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch

Matthias Neuhaus, Nau.ch-Sportredaktor

«Mit dem WM-Titel hat Lionel Messi seiner Karriere endgültig die Krone aufgesetzt. Der Argentinier hat alles gewonnen, was man gewinnen kann. Längst gehört er zu den besten Fussballern der Geschichte. Und jetzt setzt er seinen gesamten Ruf aufs Spiel.

Es leuchtet mir einfach nicht ein: Was treibt einen Spieler an, in Saudi-Arabien Fussball zu spielen? In einem Land, welches auf internationaler Ebene sportlich überhaupt keine Rolle spielt. In einem Land, in welchem Frauen diskriminiert und Menschenrechte zuhauf missachtet werden.

Natürlich gibt es einen triftigen Grund: das Geld. Aber genau da läuten bei mir die Alarmglocken. Denn: Lionel Messi braucht das Geld doch nicht mehr!

Laut «Forbes» gehört er zu den bestbezahlten Sportlern weltweit, verdient jährlich über 100 Millionen Franken. Wie kann sich ein Mensch jeglicher Moral entziehen und so gierig sein?

Auf der ganzen Welt und insbesondere in seiner Heimat ist «La Pulga» ein Vorbild für Millionen Kinder und Jugendliche. Genauso wie Ronaldo würde Messi seiner Karriere und seinem Denkmal mit einem Wüsten-Wechsel unglaublich schaden.

Darum meine Bitte: Lionel Messi, mach es nicht wie Saudi-Ronaldo!»

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch
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