Zum sechsten Mal ist die Schweizer Nati an einer EM-Endrunde dabei. Gelingt nach dem Viertelfinal-Einzug 2021 an der EM 2024 die nächste Überraschung?
Euro 2020
Xherdan Shaqiri trifft an der Fussball EM 2016 spektakulär für die Schweiz. Er dürfte auch an der Uefa Euro 2020 dabei sein. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 1996 qualifiziert sich die Schweiz erstmals für eine Fussball EM.
  • 2016 gelang der Sprung in die K.o.-Phase.
  • 2021 stand die Nati erstmals im Viertelfinal.

Die Schweizer Nati ist im Sommer 2024 zum sechsten Mal für eine EM-Endrunde qualifiziert. Es ist die dritte Teilnahme in Folge, zuletzt verpasste die Nati 2016 die Qualifikation. Seit der erstmaligen Qualifikation 1996 hat die Schweizer Nati nur zwei Turniere verpasst.

Türkyilmaz sorgt für ersten Treffer an Fussball EM

Zum Auftakt des ersten EM-Auftritts 1996 gibt es ein respektables 1:1 gegen den Gastgeber. Kubilay Türkyilmaz trifft für die Schweiz vom Punkt.

Fussball EM 2020
Kubilay Türkyilmaz trifft an der Fussball EM 1996 vom Punkt gegen England. - Keystone

Danach gibt es aber nur noch Niederlagen. 0:2 taucht die Nati gegen die Niederlande, die sich als Zweitplatzierte hinter England für die K.o-Runde qualifiziert. Das abschliessende Spiel verlieren die Schweizer mit 0:1 gegen Schottland.

Fussball EM 2020
Die Schweizer Nati vor dem Spiel an der Fussball EM 1996 gegen Schottland. - Keystone

Vor dem Turnier sorgt Hodgson-Nachfolger Artur Jorge für Aufruhr. Der portugiesische Trainer verzichtet auf die Leistungsträger Alain Sutter und Adrian Knup. Seine Entscheidung kommuniziert er gewohnt undeutlich und unnachvollziehbar.

EM 2020 Schweizer Nati
Artur Jorge (links) als Nati-Trainer bei der EM 1996. - Keystone

Statt grosser Vorfreude auf die erste EM-Endrunde hagelt es Kritik von Fans und Medien. Trotz des starken 1:1-Remis im Startspiel scheidet die Nati anschliessend aus. Und Jorge nimmt seinen Hut.

Rekord in Portugal

Nach der verpassten Qualifikation zur Fussball EM 2000 schafft es die Schweiz 2004 wieder an eine Endrunde. Auch in Portugal ist für das Team von Trainer Köbi Kuhn (†76) nach der Gruppenphase Schluss.

Fussball EM
Die Schweizer Nati an der Fussball EM 2004. - Keystone

Zum Auftakt holt sich die Nati ein 0:0 gegen Kroatien. Doch schon im zweiten Spiel kassiert das Kuhn-Team gegen England eine 0:3-Pleite.

Im letzten Spiel muss sich die Schweiz Frankreich mit 1:3 geschlagen geben. Immerhin. Das 1:1 macht Johan Vonlanthen bis heute zum jüngsten Torschützen aller Zeiten an einer Fussball EM.

Enttäuschung am Heimturnier

Für das Turnier 2008 ist die Schweiz als Co-Gastgeber automatisch qualifiziert. Doch schon zu Beginn setzt es gegen Tschechien eine 0:1-Niederlage. Ein Dämpfer, auf den mit dem 1:2 gegen die Türkei auch noch der zweite Nackenschlag folgt.

Schon vor dem letzten Gruppenspiel ist man am Heimturnier bereits draussen. Immerhin: Gegen Gruppensieger Portugal gelingt mit einem 2:0-Sieg noch ein versöhnlicher Abschluss.

EM 2020 Geschichte
Mit der Verletzung von Alex Frei enden die Schweizer Hoffnungen an der EM 2008. - Keystone

Neben der Startniederlage ist vor allem die Verletzung von Stürmer-Star Alex Frei ein Nackenschlag. Er wird im Vorfeld von Trainer Kuhn Captain ernannt und ist DER Schweizer Torgarant.

Erste K.o-Runde nach langer Pause

Es folgen acht Jahre Pause, weil die Nati die Qualifikation für die Fussball EM 2012 verpasst.

Erst 2016 kehrt die Nati wieder an eine kontinentale Endrunde zurück. Unter Trainer Vladimir Petkovic setzt man sich in Frankreich in der Gruppenphase erstmals durch. Zum Auftakt gelingt ein 1:0-Sieg gegen Albanien, diesem folgt ein 1:1 gegen Rumänien.

Fussball EM
Fabian Schär (vorne) erzielt im Spiel der Fussball EM 2016 gegen Albanien den goldenen Treffer. - Keystone

Im dritten Gruppenspiel überzeugt die Nati mit einem 0:0 gegen Gastgeber Frankreich. Und sichert sich so Platz zwei in der Gruppe A.

Xherdan Shaqiri mit einem Traumtor gegen Polen an der Fussball EM 2016.

Im Achtelfinal steht es zwischen Polen und der Schweiz 1:1 nach 120 Minuten. Xherdan Shaqiri glich die Führung der Polen mit einem fantastischen Treffer aus. Doch im Penaltyschiessen versagen der Nati die Nerven.

Damit setzt sich das «Schweizer Drama» fort. Bereits an der WM in Deutschland 2006 scheitert man im Penaltyschiessen. Damals an der Ukraine.

Erster Auftritt im EM-Viertelfinal

Die Euro 2020 war die fünfte Schweizer Teilnahme an der Endrunde. In der Qualifkation setzt sich das Petkovic-Team als Gruppensieger durch. Nur gegen das zweitplatzierte Dänemark muss die Nati in Kopenhagen als Verlierer vom Platz.

Granit Xhaka Euro 2020
Granit Xhaka im Einsatz für die Schweizer Nati an der Euro 2020 gegen Wales. - Keystone

In der Gruppenphase setzte es nach einem 1:1-Auftaktremis gegen Wales eine 0:3-Pleite gegen den späteren Europameister Italien. Dank eines 3:1-Sieges über die Türkei schaffte es die Nati aber noch in den Achtelfinal. Und der sollte historisch werden.

Gegen Weltmeister Frankreich brachte Haris Seferovic die Schweiz zunächst in Führung. Les Bleus drehten aber die Partie und führten mit 3:1, ehe Seferovic in Minute 81 verkürzen konnte. Joker Mario Gavranovic traf in der Schlussminute zum Ausgleich. Im Elfmeterschiessen rettete Yann Sommer gegen Kylian Mbappé und sicherte so den Viertelfinal-Einzug.

Frankreich
An der EM 2020 pariert Yann Sommer gegen Kylian Mbappé. - Keystone

Auch im Viertelfinal gegen Spanien musste die Nati ins Elfmeterschiessen – diesmal aber erfolglos. Yann Sommer parierte zwar erneut einen Strafstoss, Spanien setzte sich aber dennoch durch.

EM 2024 – was ist diesmal drin für die Nati?

Für die EM-Endrunde 2024 in Deutschland qualifizierte sich die Schweizer Nati als Gruppenzweiter hinter Rumänien. Bis zum letzten Spieltag hatte man ungeschlagen noch Chancen auf den Gruppensieg, unterlag jedoch auswärts gegen die Rumänen.

Trotz der Unruhen um die Mannschaft vertraut der SFV aber weiter auf Murat Yakin, der die Nati an die EM führen wird.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Vladimir PetkovicMario GavranovicHaris SeferovicXherdan ShaqiriKylian MbappéAlain SutterMurat YakinYann SommerKöbi KuhnAlex FreiAlbanienPetkovicTrainerEM 2024Schweizer Nati