Die Regeln zum Financial Fairplay (FFP) waren lange umstritten. Die Uefa hofft dank der Reform auf mehr ökonomische Stabilität und Vernunft bei den Clubs.
Die UEFA plant eine Reform des Financial Fairplay.
Die UEFA plant eine Reform des Financial Fairplay. - Mike Egerton/PA Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uefa reformiert das Financial Fair Play.
  • Künftig dürfen nur noch 70 Prozent der Einnahmen für Kaderkosten ausgegeben werden.
  • Clubs mit guter Finanz-Grundlage erhalten einen Bonus.

Das Financial Fairplay von Uefa beinhaltet Übereinkünfte, welche die Klublizenzierung für die Teilnahme an europäischen Wettbewerben regeln. Das Reglement war lange umstritten, weshalb die Union der Europäischen Fussballverbände eine Reform vollzogen hat.

«Dieses Reglement wird uns dabei helfen, den Fussball zu schützen und ihn gegen mögliche künftige Schocks zu wappnen. Gleichzeitig werden vernünftige Investitionen gefördert und eine nachhaltigere Zukunft des Fussballs angestrebt.» Dies sagte Präsident Aleksander Ceferin nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees in Nyon.

Financial Fairplay umfasst drei Säulen für Gerechtigkeit

Im Kern basieren die ab dem 22. Juni gültigen neuen Regeln auf den drei Säulen Kostenkontrolle, Stabilität und Solvenz. Vereine dürfen demnach künftig nur noch 70 Prozent ihrer Einnahmen für Kaderkosten ausgeben, inklusive Transfers und Kosten für Spielerberater.

Die sogenannte «Kader-Kostenkontrolle» tritt allerdings in drei Stufen in Kraft. Sie startet bei 90 und soll über 80 die avisierten 70 Prozent im Dreijahresrhythmus bis 2025 erreichen.

UEFA Financial Fair Play
Transfers wie jener von Lionel Messi gingen am Financial Fair Play der UEFA bisher vorbei. - keystone

Die Prüfung der Zahlungsfähigkeit der Clubs soll künftig viermal pro Jahr erfolgen, einmal durch nationale Lizenzkontrolleure, dreimal durch die UEFA-Finanzexperten. Erhöht wurde im Gegenzug die Höhe der akzeptierten Abweichungen von 30 Millionen Euro auf 60 Millionen über drei Jahre.

Finden Sie die Reform des Financial Fair Play sinnvoll?

Clubs mit guter Finanz-Grundlage bekommen sogar noch einen Bonus von 10 Millionen Euro jährlich. Mögliche Strafen gehen über finanzielle Sanktionen hinaus und können zu Punktabzug, Transferverboten und dem Ausschluss aus Wettbewerben führen.

Klagen vor dem CAS nicht auszuschliessen

Eine Reform des Financial Fairplay wurde von führenden deutschen Funktionären wie Karl-Heinz Rummenigge gefordert. Auch Oliver Kahn vom FC Bayern München setzte sich dafür ein. Im Wettstreit mit durch Investoren alimentierten Clubs wie Manchester City oder Paris Saint-Germain könne man sonst nicht Schritt halten. So wird argumentiert.

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Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Kahn. (Archivbild) - dpa

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte in den vergangenen Jahren Urteile gegen Top-Clubs auf Grundlage des FFP rückgängig gemacht. «Wir können nicht ausschliessen, dass es wieder zu Klagen vor dem CAS kommen wird.» Dies sagte der für Finanzstabilität zuständige UEFA-Direktor Andrea Traverso.

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