Wegen Verjährung wurde der Sommermärchen-Prozess eingestellt. Die Fifa kündigt nun interne Ermittlungen in diesem Fall an.
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Das Logo der FIFA (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fifa kündigt weitere Untersuchungen im Sommermärchen-Verfahren.
  • Der Prozess wurde wegen Verjährung eingestellt.

Der Fussball-Weltverband FIFA hat die Einstellung des Verfahrens im sogenannten Sommermärchen-Prozess bedauert und weitere interne Ermittlungen angekündigt. «Für die FIFA ist dieser Fall sicherlich noch nicht abgeschlossen. Wir akzeptieren nicht, dass eine Zahlung von 10 Millionen Schweizer Franken von FIFA-Konten grundlos erfolgt», hiess es in einer Mitteilung.

«Werden weiter untersuchen»

«Auch wenn dies vor vielen Jahren geschehen ist und für die alte FIFA symptomatisch war. Die unabhängige Ethikkommission der FIFA wird diese und ähnliche Fragen weiter untersuchen», versprach der Weltverband. Das Sommermärchen-Verfahren gegen drei ehemalige Funktionäre des DFB und den ehemaligen FIFA-Generalsekretär Urs Linsi war wegen Verjährung eingestellt worden.

«Unseren Mandanten wurde aufgrund einer voreingenommenen und von geradezu unglaublichem Fehlverhalten geprägten Verfahrensführung der Schweizer Bundesanwaltschaft kein faires Verfahren gewährleistet». Dies teilten die Verteidiger der ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie vom früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt mit.

Prozess verjährt

Die Vorwürfe gegen das Trio und Linsi waren am Montag verjährt. Das Verfahren war wegen der Corona-Krise seit März ausgesetzt gewesen. Alle Beschuldigten hatten Fehlverhalten stets zurückgewiesen.

Grund war eine Überweisung des DFB von 6,7 Millionen Euro über die FIFA an den inzwischen gestorbenen Robert Louis-Dreyfus. Das Geld wurde als Beitrag für eine Gala zur WM 2006 deklariert, die nie stattfand.

2002 hatte der damalige WM-Organisationschef Franz Beckenbauer ein Darlehen von Louis-Dreyfus in gleicher Höhe erhalten. Dieses verschwand letztendlich auf Konten des damaligen FIFA-Finanzchefs Mohamed bin Hammam. Wofür, ist immer noch unklar.

«Wir hoffen, dass eines Tages die Wahrheit über die Zahlung von CHF 10 Millionen ans Licht kommt. Diejenigen, die rechtswidrige Handlungen begangen haben, sollen ordnungsgemäss sanktioniert werden, wenn nicht in der Schweiz, dann woanders», so die Fifa.

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