Entscheidung über Bundesliga-Neustart wohl nächste Woche

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Deutschland,

Eine definitive Entscheidung über einen Neustart der Bundesliga ist wohl erst in der kommenden Woche zu erwarten.

Bundeslliga
Nico Elvedi (l) und Erling Haaland (r) im Zweikampf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entscheidung über einen Neustart der Bundesliga wird wohl erst nächste Woche fallen.
  • Die Liga strebt einen Wideraufnahme des Spielbetriebs am 9. Mai an.

Die Bundesliga wartet auf das politische Signal für einen Saison-Neustart. Doch damit könnte es noch etwas länger dauern. Hinter den Kulissen werden die Vorbereitungen auf den Tag X dennoch weiter vorangetrieben. Bei allen Erst- und Zweitligavereinen wurden am Donnerstag flächendeckende Corona-Tests durchgeführt.

Entscheidung nächste Woche erwartet

Die Milliarden-Branche wird wohl noch einige Tage auf das Signal der Politik für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes warten müssen. «Das ist ein sensibles Thema, über das sicher diskutiert wird», sagte Kanzleramtschef Helge Braun am Donnerstag dem TV-Sender n-tv. «Entscheidungen erwarte ich in der nächsten Woche.»

Dabei müsse der Profifussball ein wenig anders bewertet werden als der Breitensport. Dies, weil es für die Spieler auch um ihren Arbeitsplatz ginge, betonte Braun. «Da müssen wir eine kluge Entscheidung treffen», sagte er. Die Innen- und Sportminister der Länder hatten zuvor erklärt, ein Neustart mit Geisterspielen sei Mitte oder Ende Mai denkbar.

Bundesliga mit Sonderstellung?

Die SPD-Ministerpräsidenten Stephan Weil (Niedersachsen) und Dietmar Woidke (Brandenburg) äusserten sich dagegen skeptisch zu einer möglichen Saison-Fortsetzung. Weil hält es «nicht für angemessen, dass wir die Bundesliga wieder starten lassen. Für die Kinder oder für den Breitensport wären gar keine Perspektiven vorhanden», sagte er am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin».

Eine ähnliche Meinung vertrat Woidke im RBB-Inforadio: «Spielplätze sind zu, Kitas sind zu, Bundesliga spielt wieder - das passt nicht wirklich zusammen». Dies werde auch, «glaube ich, in der Masse der Bevölkerung auf wenig Zustimmung stossen».

Zurückhaltender äusserte sich SPD-Chef Norbert Walter-Borjans. «Die Botschaft, die hinter dem Start der Bundesliga steckt, ist zwiespältig: Viele freuen sich über die Abwechslung am Wochenende. Ich auch», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

«Aber es entsteht auch der Eindruck, dass der Staat Geschäftsinteressen nachgibt und Dinge erlaubt, die er anderswo noch nicht zulässt. Das wirft die Frage auf, was mit den vielen Jugendmannschaften und anderen Teamsportarten ist, die genauso wichtig sind.»

Begleitet von einer kontroversen Diskussion in der Öffentlichkeit bereiten sich die 36 Profivereine unterdessen weiter auf den Tag X vor. Seit Donnerstag werden alle Spieler regelmässig auf das Coronavirus getestet. Dies bestätigte die Deutsche Fussball Liga. Zuvor hatte der «Kicker» darüber berichtet.

Die Tests gehören zum Sicherheits- und Hygienekonzept, das die DFL für die erhoffte Fortsetzung des Spielbetriebs erstellt hat. Vor einer Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings sollen zwei Tests erfolgen. Damit soll eine Ansteckung im Training verhindert werden. 

Spiele im Free-TV?

Walter-Borjans sprach sich im Falle eines Bundesliga-Neustarts für die Übertragung der verbleibenden 82 Partien im Free-TV aus. «Wenn es losgehen sollte, dann wäre ich dafür, dass die Fans für Geisterspiele nicht noch bezahlen müssen», sagte der SPD-Chef. DFL-Boss Christian Seifert hatte zuletzt jedoch darauf verwiesen, dass dies aus Vertragsgründen mit den verschiedenen Medienpartnern nicht umsetzbar sei.

Die DFL hatte letzte Woche mit einer Ausnahme mit alle Rechtinhabern eine Einigung über die Auszahlung der letzten TV-Tranche erzielt. Nur Eurosport will nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag) seinen TV-Vertrag noch in dieser Woche kündigen. Betroffen davon wären die derzeit wegen der Corona-Krise noch unterbrochene und die kommende Saison.

Damit könne sich ein Millionen-Rechtsstreit anbahnen und den Vereinen in der schwierigen Finanzsituation ein grösserer finanzieller Verlust drohen. Eurosport wollte den Bericht auf dpa-Anfrage nicht kommentieren.

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