Einst stürmte er für den FC Bayern und FC Schalke 04. Mittlerweile lebt der ehemalige iranische Nationalspieler im Exil. Wirklich sicher fühlt er sich nicht.
Ali Karimi
Der ehemalige FC Schalke 04-Profi Ali Karimi im Jahr 2012 - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige Profifussballer Karimi erhielt Morddrohungen und hat den Wohnort gewechselt.
  • Karimi hatte sich mit der Protestbewegung in seinem Heimatland Iran solidarisiert.

Der ehemalige iranische Fussball-Nationalspieler Ali Karimi hat aus Angst vor Anschlägen erneut seinen Wohnort gewechselt. «Ich habe von verschiedenen Stellen Morddrohungen erhalten. Deshalb war ich gezwungen, mich in noch grössere Distanz zum Iran zu bringen. So musste ich ein weiteres Mal umziehen», sagte der 44-Jährige, der zuvor in Dubai lebte.

Er war am Montagabend beim Themenabend «Frau, Leben, Freiheit – Iranische Sportlerinnen und Sportler» im Deutschen Fussballmuseum per Video zugeschaltet. «Es ist ein schreckliches Gefühl, im Exil zu sein. Meine Hoffnung ist, dass die Frau-Leben-Freiheit-Revolution erfolgreich sein wird», kommentierte Karimi.

Karimi spielte früher beim FC Schalke 04

Der einstige Profi Karimi hatte früher beim FC Bayern München und FC Schalke 04 gespielt. Von Beginn an hatte er sich mit der Protestbewegung in seinem Heimatland solidarisiert. Dafür erhielt er Zuspruch vieler Landsleute, die nach dem Tod von Mahsa Amini im Polizeigewahrsam auf die Strassen gegangen waren.

Die heimische Justiz hatte laut Medienberichten Anklage gegen den 129-maligen Nationalspieler erhoben. Wegen «Solidarität mit dem Feind» und des Vorwurfs der Anstiftung zu Unruhen sei seitens der Justiz Strafverfolgung beantragt worden.

Der ehemalige FC Schalke 04-Profi appelliert an Sportler

Karimi hofft, dass sich weitere Fussballer und Sportler der Protestbewegung anschliessen: «Gerade Nationalspieler haben immer einen Platz in den Herzen der Fans ihres Landes. Wenn man sich diese besondere Plattform vor Augen führt, ist es meiner Meinung nach die Pflicht eines jeden Fussballers, sich für gesellschaftliche Belange einzusetzen».

Ausserdem sagte er: «Es ist mein Wunsch, dass jeder Athlet seinen Platz auf der richtigen Seite der Geschichte findet und sich für die Frau-Leben-Freiheit-Revolution engagiert.»

Ali Karimi
Hatte sich gleich zu Beginn mit den Protesten im Iran solidarisiert: Der frühere iranische Nationalspieler Ali Karimi. - dpa

Überlegungen über einen Boykott des iranischen Sports kann der ehemalige FC Schalke 04-Profi wenig abgewinnen: «Jeder Athlet sollte an grossen Wettbewerben wie den Olympischen Spielen teilnehmen. Weil sie die einzige Möglichkeit bieten, die Stimme des iranischen Volkes im ganzen Land zu verbreiten.» Gleichwohl forderte Karimi «die globale und olympische Öffentlichkeit» auf, «jegliche Aktivitäten von politischen oder militärischen Kräften im iranischen Sport zu unterbinden».

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