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Irans Präsident: Gewalt bei Kopftuchpflicht entfremdet vom Islam

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Iran,

Der iranische Präsident hat davor gewarnt, dass eine gewaltsame Durchsetzung des Kopftuchgesetzes die Menschen im Land vom Islam entfremden könnte.

Irans Präsident Kopftuchgesetz
Der iranische Präsident hat davor gewarnt, dass eine gewaltsame Durchsetzung des Kopftuchgesetzes die Menschen im Land vom Islam entfremden könnte. (Archivbild) - keystone

«Wer Gewalt ausübt, provoziert Widerstand, wodurch wir die Betroffenen womöglich sogar von der Religion wegtreiben», sagte Massud Peseschkian bei einem Treffen mit Pressevertretern in der Hauptstadt Teheran. Die Sittenpolizei sollte daher bedenken, dass Repression bei der Umsetzung dieses Gesetzes eine «Abkehr vom Islam» innerhalb der Bevölkerung bewirken würde.

Laut Nachrichtenportal «Entekhab» lehnte der Präsident Gewalt zur Durchsetzung islamischer Vorschriften, unter anderem auch die Kopftuchpflicht, strikt ab. Als gläubiger Muslim befürworte er die Pflicht zwar, jedoch «nicht mit Streit». Stattdessen setze er auf Aufklärungsarbeit und Dialog.

Gesetz nur auf dem Papier

Beobachtern zufolge hat das teils brutale Vorgehen der Sittenpolizei gegen «unislamische» Kleidung bei Frauen bereits zu einer Abkehr – besonders der Jugend – von islamischen Werten und Vorschriften geführt.

Islamische Hardliner wollten dem zuletzt mit noch strengeren Strafen entgegenwirken: Sie verabschiedeten im vergangenen Jahr im Parlament ein umstrittenes Kopftuchgesetz, im Rahmen dessen Frauen bei Verstössen unter anderem hohe Geldstrafen, der Entzug öffentlicher Dienstleistungen und bei Wiederholungstaten sogar Haftstrafen drohen.

Ursprünglich sollte das Gesetz im Dezember vergangenen Jahres in Kraft treten, was jedoch aufgrund massiver Proteste im In- und Ausland verschoben wurde. Auch in diesem Jahr hat der einflussreiche Sicherheitsrat die Umsetzung des umstrittenen Gesetzes vorerst gestoppt – auch aus Angst vor möglichen erneuten Protesten wie 2022 während der Frauenbewegung.

Zu den Kritikern des Gesetzes gehört auch der als moderat geltende Präsident Peseschkian. Die Hardliner im Parlament hingegen drängen darauf, das Gesetz in Kraft zu setzen und begründen dies damit, die islamischen Werte im Land bewahren und eine «westliche Kulturinvasion» verhindern zu wollen. Die Kopftuchpflicht gilt als eine der ideologischen Säulen des Landes. Frauen sind im Iran laut islamischen Vorschriften verpflichtet, eine lange Jacke und ein Kopftuch zu tragen, um Körperkonturen und Haare zu verhüllen.

Kommentare

User #1309 (nicht angemeldet)

Gott traegt man nicht auf dem kopf sondern im herzen...

User #3219 (nicht angemeldet)

Stimmt, langsam sollte man umdenken

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