Grosse Aufregung beim BVB – war das Handspiel von Emre Can gegen Manchester City gar nicht strafbar? Borussia Dortmund versinkt nach dem CL-Aus im Regel-Frust.
BVB Manchester City Schiedsrichter
Schiedsrichter Carlos de Cerro Grande (re.) mit Ilkay Gündogan im Spiel des BVB gegen Manchester City. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Borussia Dortmund scheidet nach einer 1:2-Heimniederlage gegen ManCity aus der CL aus.
  • Für grossen Frust sorgt die Elfmeter-Entscheidung zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.
  • War der Pfiff des Schiedsrichters regelkonform oder nicht?

Mit 1:2 verliert Borussia Dortmund am Mittwochabend im Champions-League-Viertelfinal gegen Manchester City. Nach dem 2:1-Sieg der Citizens im Hinspiel ist das Abenteuer Königsklasse für den BVB damit beendet.

Dabei ist Gelb-Schwarz gegen die Citizens zunächst auf einem guten Weg. Mit einer 1:0-Halbzeitführung geht Dortmund zur Pause in die Kabine. Jude Bellingham hatte die Hausherren sehenswert in Führung geschossen.

Aber nach dem Seitenwechsel ist es der Schiedsrichter, der bei der Wende für die Citizens im Mittelpunkt steht. Nach einem Handspiel von Emre Can im Strafraum entscheidet er auf Elfmeter für Manchester City.

Emre Can springt der Ball vom Kopf an die eigene Hand. - Twitter/@UCLonCBSSports

Can will klären, dabei springt ihm der Ball vom Kopf an den Oberarm. Der Schiedsrichter zeigt sofort auf den Punkt, auch der Videoassistent pflichtet ihm bei. Aber handelt es sich bei dieser Szene wirklich um ein Handspiel?

Ein klares «Nein» kommt von der deutschen «Sport Bild»: Es sei keine elfmeterwürdige Situation, wenn der Ball vom Kopf eines Spielers an seine Hand springt. Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande habe eine Fehlentscheidung getroffen.

Sport Bild BVB
So beurteilt die «Sport Bild» das Handspiel von Emre Can (BVB). - Screenshot: sportbild.bild.de

Die «Laws of the Game» des IFAB sind vor allem in Sachen Handspiel mittlerweile enorm kompliziert. Regel 12 listet all jene Fälle auf, in denen kein strafbares Handspiel vorliegt. Und der Fall Can scheint genau in diese Kategorie zu fallen.

BVB im Regel-Pech

«Es liegt kein Vergehen vor, wenn der Ball direkt vom Kopf oder Körper des Spielers an dessen Arm springt.» So steht es in den Schriften der Fussball-Regelhüter – und damit wäre der Fall eigentlich klar.

Was man bei «Sport Bild» übersehen hat: Die Armhaltung spielt eine grosse Rolle bei der Bewertung solcher Szenen. Und Regel 12 sagt genauso klar: «Ein Vergehen liegt vor, wenn die Hand oder der Arm sich über Schulterhöhe befindet.»

Emre Can BVB ManCity
Der entscheidende Moment: Can hat den linken Arm oberhalb einer gedachten Linie über seine Schultern – damit ist das Handspiel strafbar. - Screenshot

Und genau das ist im entscheidenden Moment der Fall. Can hat den Arm über Schulterhöhe erhoben – auch wenn er der Körperneigung wegen darunter liegt. Damit ist die Debatte beendet – zu Ungunsten des BVB.

Trainer Edin Terzic muss wohl noch einmal einen Blick ins Handbuch werfen. «Uns wurde vor der Saison klar gesagt: Wenn man sich selbst an die Hand köpft, wird es nicht als regelwidrig angesehen. Es ist für mich sehr ärgerlich und kein strafbares Handspiel.»

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