Bundesliga: Keine Strafe für protestierende Fussballer
Die Proteste einiger Stars in der Bundesliga bleiben ohne Konsequenzen. Der DFB entschied sich gegen Strafen für Sancho, Thuram, McKennie und Co.

Das Wichtigste in Kürze
- Der DFB wird die protestierenden Stars der Bundesliga nicht bestrafen.
- Jadon Sancho und Co. hatten sich dem brutalen Tod von George Floyd zu Wort gemeldet.
Die Solidaritätsaktionen von Weston McKennie, Jadon Sancho, Achraf Hakimi und Marcus Thuram bleiben sportrechtlich ohne Folgen. Der DFB will auch künftig Anti-Rassismus-Aktionen von Fussballprofis in der Bundesliga nicht ahnden.
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes entschied in Frankfurt am Main, dass keine Verfahren gegen die Spieler eingeleitet wird. Sie protestierten durch verschiedene Aktionen gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd. Dieser kam nach einem brutalen Polizeieinsatz in den USA ums Leben.
Auch künftig keine Strafen
Seine Linie will das DFB-Gremium auch bei neuerlichen Anti-Rassismus-Aktionen an den kommenden Spieltagen beibehalten. «Natürlich hat der DFB-Kontrollausschuss stets die Vorgaben der FIFA und der DFB-Ordnungen im Blick. Im konkreten Fall handelt es sich aber um gezielte Anti-Rassismus-Aktionen der Spieler.»
«Sie machen sich damit für Werte stark, für die der DFB ebenfalls steht und immer eintritt.» «Daher werden keine Verfahren eingeleitet. Auch bei vergleichbaren Anti-Rassismus-Aktionen in den nächsten Wochen nicht.»
Grundsätzlich erlauben DFL und DFB keine politische Botschaften auf der Spielkleidung oder während der Partien in der Bundesliga. In den DFB-Regeln heisst es unter anderem, dass die Spieler keine Unterwäsche mit «politischen, religiösen oder persönlichen Slogans» zeigen dürfen.
Mehrere Zeichen in der Bundesliga
Sancho hatte nach seinem Tor zum 2:0 beim SC Paderborn sein Trikot über den Kopf gezoge. Und zeigte ein Shirt mit der Aufschrift «Justice for George Floyd». Sein Teamkollege Hakimi trug ebenfalls ein Shirt mit diesem Schriftzug.

Gladbachs Thuram sank nach seinem ersten Tor beim 4:1 gegen Union Berlin auf sein linkes Knie und blickte zu Boden. «Keine Erklärung erforderlich», twitterte die Borussia noch während des Spiels mit einem Bild der Szene.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte am Dienstag erklärt, dass er die protestierenden Profis nicht bestrafen würde. «Wir alle müssen Nein zu Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung sagen. Wir alle müssen Nein zu Gewalt sagen. Jeder Form von Gewalt.»