Bayern München will vor Supercup kein Öl ins Feuer giessen
Nick Woltemade darf weiter nicht zu Bayern München – sein Berater kritisiert Stuttgart dafür. Beim FCB ist man bemüht, die Lage nicht weiter zu verschärfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Noch immer ist unklar, ob Nick Woltemade von Stuttgart zu den Bayern wechselt.
- Zuletzt stellte der VfB ein Ultimatum, darüber ärgert sich der Berater des Stürmers.
- Bayern München will vor dem Supercup kein Öl ins Feuer giessen.
Im Transferpoker um Stürmer Nick Woltemade ist nach Angaben von Bayern München auch kurz vor dem direkten Duell mit dem VfB Stuttgart im Franz-Beckenbauer-Supercup keine Entwicklung zu erkennen.

«Es gibt keinen neuen Stand», so Sportdirektor Christoph Freund. Er ergänzte, dass sich die Münchner vor dem Spiel am Samstag um Zurückhaltung bemühten. «Es gebührt der Respekt, dass man da nicht am Tag vor dem Spiel die Diskussionen noch mal anfacht.»
Der deutsche Rekordmeister will den 23 Jahre alten deutschen Nationalspieler verpflichten. Auch der Angreifer möchte künftig in München spielen. Stuttgart aber lehnte die bisherigen Offerten ab – zuletzt erst in dieser Woche.

Woltemades Berater hatte die VfB-Clubführung daraufhin scharf kritisiert. Eine Forderung von 75 Millionen Euro für einen Spieler, der im Sommer zuvor noch ablösefrei gewechselt ist, sei «marktfremd». Und entbehre «jeglicher Grundlage», sagte Danny Bachmann der DPA.
Woltemade-Deal nicht abzusehen – Coman praktisch schon weg
Bayern-Sportdirektor Freund beteuert: «Bayern München war nicht die Partei, die immer so viel gesagt hat. Da wird immer so viel gesprochen rundherum: Deadlines, alle möglichen Ultimaten, Zahlen. Wir haben uns dazu eigentlich nie geäussert und werden das auch jetzt nicht machen.»

Während eine Ankunft von Woltemade in Bayern also nicht abzusehen ist, steht der Weggang von Kingsley Coman unmittelbar bevor. Der Franzose wird künftig für Al-Nassr in Saudi-Arabien spielen.
Freund bestätigte, dass die finalen Gespräche noch laufen. Er lobte den Flügelspieler aber bereits als prägenden Profi der vergangenen Jahre, als «super Mensch». Und «sehr wichtig» in der Kabine. «Sportlich ist es natürlich ein Verlust», ergänzte der Manager.
Bayern München hält Augen auf Transfermarkt offen
Trainer Vincent Kompany äusserte Verständnis für die Entscheidung des Spielers – Coman (29) soll beim Verein von Ex-Weltfussballer Cristiano Ronaldo deutlich mehr verdienen als bei Bayern München.

Der Coach will sich aber auf die verbliebenen Spieler im Kader fokussieren. «Die Jungs, die da sind, haben immer Priorität und müssen jetzt den Erfolg holen.»
Neben Coman haben die Bayern auch Leroy Sané und Thomas Müller als offensive Leistungsträger abgegeben. Jamal Musiala fällt verletzt länger aus.

Als Sturm-Verstärkung kam bislang nur Luis Díaz vom FC Liverpool. «Die Qualität ist trotzdem sehr hoch, die Quantität geringer», sagte Freund zu dem Teil des aktuellen Kaders.
Gut möglich sei, dass die Münchner deshalb noch auf dem Transfermarkt aktiv werden. «Es sind noch zwei Wochen Zeit, wir halten da natürlich die Augen offen. Ich würde nichts ausschliessen», so Freund.