Der Rauswurf von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic überschattet den Münchner Meisterjubel. Jetzt wollen sich die Bosse erklären – und danach mit Team und Fans feiern.
Die Bayern-Spieler feiern den Gewinn der 33. deutschen Meisterschaft.
Die Bayern-Spieler feiern den Gewinn der 33. deutschen Meisterschaft. - Federico Gambarini/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Bayern feiert seinen elften Meistertitel in Serie, den 33. insgesamt.
  • Trotzdem rollen in München zwei Köpfe: jene von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.

Inmitten des Bebens an der Clubspitze um den Rauswurf der Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic will der FC Bayern am Nachmittag seinen elften Meistertitel in Serie feiern.

Zuvor haben die Münchner für 11.30 Uhr zu einer Pressekonferenz mit Vereinschef Herbert Hainer und dem neuen Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen geladen. Dort wollen die Bosse die Trennung von Kahn und Salihamidzic erklären, die der Rekordmeister kurz nach dem Titelgewinn am Samstag bestätigt hatte.

Der Rauswurf

Der vor zwei Jahren an die Spitze des Vorstands aufgerückte Kahn hatte schon beim 2:1-Sieg in Köln auf der Tribüne gefehlt. «Weil es mir vom Club untersagt wurde», wie der 53-Jährige twitterte. «Das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern», sagte Kahn später bei Sky.

Am Freitag war auf einer ausserordentlichen Aufsichtsratssitzung die Trennung vom Ex-Nationaltorwart und von Sportvorstand Salihamidzic beschlossen worden. «Ich habe viel gelernt. Der FC Bayern ist etwas Besonderes, ein Club, der immer Erfolg haben wird. Deswegen bin ich sehr stolz auf die Zeit», sagte Salihamidzic.

Die Erklärung

Die Entscheidung sei dem Aufsichtsrat nicht leicht gefallen, versicherte Vereinschef Hainer. Die «Gesamtentwicklung» sei aber der Grund für den Beschluss. Kahn und Salihamidzic wird eine verfehlte Personalpolitik bei der Zusammenstellung des Kaders vorgeworfen. Auch die Abwicklung des plötzlichen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sorgte für heftige Debatten.

Die Kritik

Beobachter kritisierten die Kommunikation der Münchner so kurz nach dem entscheidenden Saisonspiel scharf. «Das ist dem FC Bayern unwürdig. Sie müssen aufpassen, dass sie sich nicht auseinanderdividieren», sagte Sky-Experte Dietmar Hamann. «Irre. Mir fehlen wirklich die Worte. Art und Weise, Zeitpunkt», sagte der frühere Bayern-Profi Sandro Wagner im ZDF.

Der ehemalige Münchner Toni Kroos sagte dem Portal «Real total» zum Umgang der Bayern mit Kahn: «Das ist jetzt nicht meine Baustelle, aber es gibt mittlerweile schon ein Bild ab, das ein bisschen bedenklich ist.»

Die Nachfolge

Der bisherige Finanzvorstand Dreesen übernimmt den Posten von Kahn. Ein neuer Sportvorstand wird noch gesucht. Im Gespräch ist einmal mehr Max Eberl, derzeit bei RB Leipzig im Amt. Genannt wird auch der Name von Eintracht Frankfurts Sportchef Markus Krösche. Der «Bild am Sonntag» zufolge rückt Kahns Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge in den Aufsichtsrat. Er soll die Münchner bei der Kaderplanung für die neue Saison beraten.

Die Party

Für den Nachmittag lädt der FC Bayern seine Fans zur Meisterparty auf den Marienplatz. Ab 14.00 Uhr wird auf einer Leinwand das letzte Saisonspiel des Münchner Frauenteams gezeigt, das mit einem Sieg gegen Turbine Potsdam ebenfalls Meister werden kann. Ab 17.30 Uhr wollen sich die Münchner Meisterspieler dann auf dem Rathausbalkon präsentieren.

1. Bundesliga - Bundesliga (20.10.2023)
Sp
S
N
U
Tore
Pkt
1.
Bayern München Logo
34
21
5
8
92:38
71
2.
Borussia Dortmund Logo
34
22
7
5
83:44
71
3.
RB Leipzig Logo
34
20
8
6
64:41
66
4.
Union Berlin Logo
34
18
8
8
51:38
62
5.
SC Freiburg Logo
34
17
9
8
51:44
59
6.
Bayer Leverkusen Logo
34
14
12
8
57:49
50
7.
Eintracht Frankfurt Logo
34
13
10
11
58:52
50
8.
VfL Wolfsburg Logo
34
13
11
10
57:48
49
9.
FSV Mainz 05 Logo
34
12
12
10
54:55
46
10.
Borussia Monchengladbach Logo
34
11
13
10
52:55
43
11.
FC Koln Logo
34
10
12
12
49:54
42
12.
1899 Hoffenheim Logo
34
10
18
6
48:57
36
13.
Werder Bremen Logo
34
10
18
6
51:64
36
14.
VfL Bochum Logo
34
10
19
5
40:72
35
15.
FC Augsburg Logo
34
9
18
7
42:63
34
16.
VfB Stuttgart Logo
34
7
15
12
45:57
33
17.
FC Schalke 04 Logo
34
7
17
10
35:71
31
18.
Hertha Berlin Logo
34
7
19
8
42:69
29
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