Bayern München: So kam es zum Zoff zwischen Hansi Flick und «Brazzo»

Sportlich läuft es beim deutschen Rekordmeister in dieser Saison eher durchzogen. Im DFB-Pokal scheitert man bereits in der 2. Runde am unterklassigen Holstein Kiel. In der Champions League zieht Bayern München gegen PSG wegen der Auswärtstorregel den Kürzeren und scheidet aus.

Immerhin: In der Bundesliga führt man die Tabelle fünf Punkte vor Verfolger RB Leipzig an. Der neunte Meistertitel in Serie scheint greifbar. Es läuft aber längst nicht alles rund an der Säbener Strasse.

Die Gerüchte um einen Abgang von Cheftrainer Hansi Flick halten an. Der 56-Jährige gilt als möglicher Nachfolger von Jögi Löw als DFB-Coach. Ob sich diese Vermutung bewahrheitet, wird sich zeigen. Doch weshalb trennen sich die Wege?

Naheliegend scheint das offenbar schlechte Verhältnis Flicks zu Sportchef Hasan Salihamidzic. Immer wieder tragen die beiden ihre Streitereien öffentlich aus. Wie die deutsche «Sportbild» berichtet, liegen die Anfänge bereits etwas zurück.

Ein erster Konflikt habe sich demzufolge im Januar 2020, zwei Monate nach Flicks Amtsantritt angebahnt. Der neue Trainer fordert damals öffentlich Verstärkung für seine Defensive. «Brazzo» kritisiert die Vorgehensweise.

Auch in den folgenden Monaten geht es vor allem um die Transfers bei Bayern München. Hansi Flick will Timo Werner, doch dieser geht zu Chelsea. «Brazzo» will Leroy Sané, und dieser kommt.

Muss Oliver Kahn die Wogen glätten?

Dem Cheftrainer des Rekordmeisters wird dann Chelseas Toptalent Callum Hudson-Odoi in Aussicht gestellt. Doch auch dieser Wunsch wird ihm schliesslich nicht erfüllt. Dafür holt Salihamidzic überraschend Douglas Costa von Juventus Turin zurück.

Es folgen Wochen und Monate, in denen sich Trainer und Sportchef immer wieder in die Haare geraten. Oft ist die Kaderplanung der Grund dafür. Es scheint offensichtlich, dass die Zusammenarbeit nicht ewig weiter gehen kann. Und so wird es wohl im Sommer der Trainer sein, der Bayern München verlässt.

Ebenfalls Zwiespalt herrscht bei den Klub-Bossen. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, der eher auf Flicks Seite angehörig scheint, tritt Ende Jahr zurück. Ehrenpräsident Uli Hoeness deutet an, eher hinter «Brazzo» zu stehen.

Es dürfte also vieles an Zukunftsboss Oli Kahn hängen bleiben, um die Wogen noch einigermassen zu glätten.