Olympia 2021: Sechs polnische Schwimmer müssen wieder nach Hause
Weil Polens Schwimmverband ein Fehler unterläuft, ist Olympia 2021 für sechs Athleten schon wieder beendet. Die Schwimmer planen rechtliche Schritte.

Das Wichtigste in Kürze
- Der polnische Schwimmverband hat sechs Athleten zuviel nominiert.
- Trotz einer Entschuldigung werden jetzt Rücktritte gefordert.
Stellen Sie sich vor, Sie bereiten sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vor. Kurz nach der Ankunft müssen Sie den Traum aber wieder beerdigen und nach Hause fliegen. Der Grund: Ihr Team ist zu gross! Klingt nach einem schlechten Film – ist aber genau so passiert.

Für sechs polnische Schwimmer ist Olympia 2021 schon vor dem ersten Wettkampf wieder beendet. Der nationale Schwimmverband hat versehentlich statt 17 gleich 23 Athleten nominiert. Und muss darum mehrere Athleten nach Hause schicken.
«Inkompetenz» verhindert Traum von Olympia 2021
Die Schwimmer sind stinksauer, sprechen von einer «absurden Situation». Schwimmerin Alicja Tchorz kann ihre Enttäuschung kaum in Worte fassen. «Man muss sich vorstellen, dass man fünf Jahre seines Lebens opfert. Und dann wird aus diesem Opfer auf solch eine Weise durch Inkompetenz und ein unzureichendes Regel-Verständnis ein totaler Flop.»

Auch Polens Sportminister hat sich in die Affäre eingeschaltet. Piotr Glinski: «Ich fordere umgehend eine Erklärung der Affäre. So etwas darf einem professionellen Sportverband nicht passieren.»

Schwimmverband entschuldigt sich
Pawel Slominski, Direktor des Schwimmverbands, entschuldigt sich bei den Athleten. «Wir hatten den Wunsch, so vielen Athleten und Trainern wie möglich die Olympia-Teilnahme ermöglichen. Wir entschuldigen uns mit grossem Bedauern und Traurigkeit für die Schlampigkeit.»
Doch damit lassen sich die sechs Schwimmern nicht abspeisen. Die Athleten fordert die Verbandsspitze zum Rücktritt auf. Zudem sollen rechtliche Schrittte gegen die verantwortlichen Funktioänre eingeleitet werden.