Bewohnende der Gemeinde Arth SZ protestieren gegen ein geplantes Asylzentrum. Neuerdings finden sich auch Rechtsradikale unter den Demonstrierenden.
Aktionsbündnis Urkantone mit Demonstration-Bannern
An der Informationsveranstaltung demonstrierten auch Mitglieder des «Aktionsbündnis Urkantone». - Screenshot SRF Rundschau

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf einem verlassenen Campingplatz in Schwyz soll bis Ende Jahr ein Asylzentrum entstehen.
  • Die Bewohnenden fühlen sich bei dem Entscheid übergangen und protestieren seit Monaten.
  • Neben der SVP beteiligen sich neu auch rechtsradikale Gruppierungen an der Debatte.
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Der Bund, der Kanton Schwyz sowie die Gemeinde Arth SZ sind sich einig: Bis Ende Jahr soll auf dem verlassenen Campingplatz Buosingen ein neues Bundesasylzentrum entstehen.

Gar nicht einig sind sich hingegen die Behörden und die Bewohnenden der betroffenen Gemeinde Arth. Seit Monaten kommt es zu Protesten gegen den Bau des Asylzentrums.

Die Gegner werden dabei von der SVP unterstützt. Nun stellen sich gemäss SRF auch rechtsradikale Gruppen hinter – oder wohl eher vor – die Protestierenden.

Unterwandertes Publikum an Info-Veranstaltung

Am 17. April startet die Regierung einen Annäherungsversuch und veranstaltet eine Informationsveranstaltung. Denn die Bevölkerung soll besser über das Asylzentrum, dessen Zweck sowie dessen Grösse informiert werden. Die Veranstaltung stösst auf grosses Interesse, 1200 nehmen daran teil.

Im Publikum sitzt aber nicht nur die Arther Bevölkerung. Auch Mitglieder der «Jungen Tat» haben sich aus Winterthur auf den Weg gemacht. Daneben fühlen sich auch Freiheitstrychler und Mitglieder des «Aktionsbündnis Urkanton» eingeladen.

«Remigrations»-Forderungen anstatt Annäherung

Glocken schwingend kommen die Freiheitstrychler noch vor Beginn der Veranstaltung lauthals anmarschiert. Auch schliesst sich ein Mitglied der SVP mit einem Mitglied des «Aktionsbündnis Urkanton» zusammen. Gemeinsam postieren sie sich vor dem Eingang.

Remigration: SVP-Nationalrat distanziert sich zuerst nicht

Die Männer präsentieren dabei ihr Demonstrations-Banner. Der Schriftzug: «Wir fordern Remigration.» Die SVP distanziert sich von diesem höchst umstrittenen Begriff. Nicht aber SVP-Nationalrat Roman Bürgi.

Roman Bürgi
Remigration: SVP-Nationalrat Roman Bürgi distanziert sich nicht. - SRF

Bürgi sagt im gestrigen Beitrag der SRF-«Rundschau», dass eine teilweise Remigration prüfbar sei. Und dass der Anlass durch den Auftritt der Jungen Tat gestört wurde, findet Bürgi sogar «lustig». Wie bitte?

Bürgi wörtlich in der «Rundschau»: «Ich fand das eine gute Sache. Es ist eine Auflockerung in dieser ernsten Veranstaltung. Es hat in diesem Moment keiner gewusst, wer da spricht.»

Später krebst Bürgi dann doch noch zurück. Er spricht urplötzlich davon, dass das Wort «Remigration» nicht in seinem Wortschatz existiere.

Weniger Hetze wäre durchaus angebracht. Gemäss SRF hegt Gemeindepräsident Beeler die Hoffnung, dass sich die Aufregung legen werde, sobald das Bundesasylzentrum offen sei.

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