Im Interview spricht Doris Königer (SP) darüber, ob St. Gallen auf eine Hitzeperiode vorbereitet wäre. Das Stadtparlament berät am 19. März 2024 über das Thema.
St. Gallen Hitzeperiode
Am 19. März wird im St. Galler Stadtparlament darüber diskutiert, ob die Stadt genügend auf eine Hitzeperiode vorbereitet ist. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im St. Galler Stadtparlament wird am 19. März über einen Hitzeaktionsplan diskutiert.
  • Die Interpellation dazu wurde von Doris Königer und Lara Weibel (beide SP) eingereicht.
  • Laut Doris Königer (SP) wäre St. Gallen nur bedingt auf eine Hitzeperiode vorbereitet.
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Das Stadtparlament von St. Gallen diskutiert an der nächsten Sitzung, ob die Stadt ausreichend auf eine «akute Hitzeperiode» vorbereitet ist. Zum Thema wurde von Doris Königer und Lara Weibel (beide SP) eine Interpellation eingereicht.

Für den Stadtrat reichen die bestehenden Massnahmen aus – diese Meinung teilt Corina Saxer (FDP). Cornelia Federer (Grüne) fordert dagegen mehr Begrünung von «Dachflächen, Fassaden, breiten Strassen und ausladenden Plätzen». Nun äussert sich Mit-Interpellation-Stellerin Doris Königer im Nau.ch-Interview zum Thema.

Nau.ch: Ist St. Gallen Ihrer Meinung nach momentan ausreichend auf eine akute Hitzeperiode vorbereitet?

Doris Königer: Zurzeit nur bedingt. Der Handlungsbedarf ist erkannt und ein entsprechender Hitzeaktionsplan – Anpassung an den Klimawandel im Bereich Gesundheit – liegt als Entwurf vor.

Doris Königer SP
Doris Königer ist St. Galler SP-Stadtparlamentarierin. - zVg

Nau.ch: Wo sehen Sie noch Nachbesserungsbedarf?

Königer: Den angedachten Inhalt dieses Aktionsplanes unterstütze ich, wann dieser umgesetzt wird, ist noch unbefriedigend beantwortet.

«Durch geeignete Baumsetzungen macht Stadtgrün bereits einen Schritt für ein kühleres Stadtklima»

Nau.ch: Gemäss Beantwortung des Stadtrats sieht der vorgesehene Hitzeaktionsplan konkret eine Sensibilisierung der Bevölkerung sowie eine Auflistung von kühlen Orten in der Stadt vor. Reicht das oder wären Massnahmen angebracht, die der Hitze aktiv entgegenwirken wie beispielsweise Nebelduschen?

Königer: In Wien sind die ersten Nebelduschen, Wassertrinkspender und Schattensitzplätze bereits eingeführt, dies könnte auch in St. Gallen zeitnah eingeführt werden. Durch geeignete Baumsetzungen macht Stadtgrün bereits einen Schritt für ein kühleres Stadtklima.

Braucht es in St. Gallen zusätzliche Massnahmen, um besser auf eine Hitzeperiode reagieren zu können?

Nau.ch: Es ist erwiesen, dass Pflanzen nachhaltig für kühlere Temperaturen in Städten sorgen. Wäre eine grossflächige Begrünung von St. Gallen für Sie vorstellbar?

Königer: Mit den beiden vom Volk zugestimmten Initiativen muss St. Gallen in den nächsten Jahren zusätzliche Flächen begrünen. Diese Flächen sind realistisch umsetzbar und werden neben anderen Massnahmen zur Kühlung beitragen.

Zur Person: Doris Königer (*1961) ist seit 2001 Mitglied des St. Galler Stadtparlaments für die SP.

Die Architektin wohnt in St. Gallen und ist Mitglied der Liegenschaft- und Baukommission, Vorstandsmitglied der Wohnbaugenossenschaft St. Gallen 1904, Verwaltungsrätin der Olma Messen AG sowie Handelsrichterin.

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