Simone Richner (FDP): «Ein Angriff auf unsere Demokratie»
Stadträtin Simone Richner äussert sich zum Demo-Chaos in Bern. Dies sei ein Angriff auf die Schweizer Demokratie, sagt sie im Gastbeitrag.

Das Wichtigste in Kürze
- In Bern kam es zu massiven Ausschreitungen bei einer Pro-Palästina-Kundgebung.
- Für die FDP-Stadträtin Simone Richner ist das ein Angriff auf die Schweizer Demokratie.
- Richner fordert im Gastbeitrag eine politische Linie über Parteigrenzen hinweg.
Was sich am 11. Oktober in Bern ereignete, war kein jugendlicher Aufruhr – es war ein Angriff auf unsere Demokratie.
Ein antisemitischer Zug zog durch die Stadt, skandierte Hassparolen und verherrlichte Gewalt – einen Tag nach dem Waffenstillstand im Nahen Osten und fast genau zwei Jahre nach dem Pogrom des 7. Oktober.

Bern kennt Krawalle: Zaffaraya in den 1980er-Jahren, «Tanz dich frei» in den Nullerjahren.
Jede Generation rebellierte, jede Gesellschaft reagierte empört – und am Ende wurde aus der Empörung Geschichte. Doch diesmal ist es anders.
Demonstration war kein jugendlicher Aufruhr
Die Rhetorik und Symbolik richteten sich nicht gegen Strukturen oder Obrigkeiten, sondern gegen Menschen – gegen Jüdinnen und Juden.
Eine erste Auswertung zeigt: Es waren Schweizerinnen und Schweizer, die antisemitische Mythen wiederbelebten.

Klimaaktivisten, denen plötzlich der Gletscher egal ist, marschierten mit Arafat-Tuch.
Linksextreme, die sonst «No Borders» fordern, liefen hinter nationalistischen Fahnen her – ideologisch wirr, moralisch entgleist und politisch brandgefährlich.
Klare politische Linie über Parteigrenzen hinweg
Bern wurde zum Testfeld dafür, wie weit man mit Hetze und Gewalt gehen kann. Diese Probe darf nicht bestehen.
Es braucht klare Haltung, Entschlossenheit und eine gemeinsame politische Linie – über Parteigrenzen hinweg. Wer Demokratie, Freiheit und Menschenwürde ernst nimmt, darf nicht schweigen, nicht relativieren und nicht abtauchen.
Denn das, was sich hier zeigte, war kein Ausdruck von Idealismus und keine jugendliche Provokation.
Es war eine gezielte, ideologisch aufgeladene Gewalt gegen alles, wofür eine offene Gesellschaft steht. Und darauf gibt es nur eine Antwort: ¡No pasarán!
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Zur Autorin: Simone Richner (*1985) ist Berner Stadträtin für die FDP.








