Ein Postulat wollte die finanzielle Unterstützung des Thuner Mokka kürzen. Nina Siegenthaler (SP) betont, derartige Forderungen nicht zu unterstützen.
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Das Kulturlokal Mokka in Thun. - Facebook/@mokkathun

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Postulat wollte die finanzielle Unterstützung des Thuner Mokka kürzen.
  • Dies, weil die Café Bar ein Preisgeld in Höhe von 50'000 Franken erhalten hat.
  • Nina Siegenthaler (SP) lehnt dies ab. Dies sei eine Zweckentfremdung von Preisgeldern.
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Das Mokka in Thun erhielt 2023 eine Spende von der Burgergemeinde Bern in Höhe von 50'000 Franken. Ein Postulat, gestellt von der SVP- und FDP/Die Mitte-Fraktion, wollte nun die finanzielle Unterstützung der Stadt Thun ans Mokka um diesen Betrag kürzen. Das Postulat wurde in der Zwischenzeit zurückgezogen: Detailfragen zum Thema hätte in der Zwischenzeit geklärt werden können, damit habe das Postulat seinen Zweck erfüllt, teilen die Postulat-Stellenden mit.

Nina Siegenthaler (SP) äussert sich im Nau.ch-Interview zum Thema. Die SP werde solche Forderungen nicht akzeptieren.

Nau.ch: Der Vorstoss wollte die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Thun, um den gespendeten Betrag der Burgergemeinde Bern reduzieren. Unterstützen Sie solche Forderungen?

Nina Siegenthaler: Die Burgergemeinde Bern hat 2023 Preise an etablierte Institutionen vergeben, die sich mit ihrem Engagement um die kulturelle Vielfalt im Kanton Bern verdient gemacht haben. Eine ebensolche Institution ist die Café Bar Mokka.

Nina Siegenthaler SP
Nina Siegenthaler ist Thuner SP-Stadträtin. - zVg

«Die Idee ist nicht Sinn und Zweck eines Preises»

Die Idee, das Preisgeld als Auszeichnung für jahrelanges Schaffen indirekt in den Thuner Steuerhaushalt abfliessen zu lassen, ist nicht Sinn und Zweck eines Preises. Die SP unterstützt weder diese Forderung noch andere Forderungen nach Reduktion der finanziellen Unterstützung für die Café Bar Mokka.

Nau.ch: Der Gemeinderat lehnte die Forderung ab. Dadurch würden unterstützende Körperschaften künftig gehemmt, Preisgelder zu verleihen und die unterstützten Institutionen, um «die Früchte ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten gebracht». Teilen Sie diese Auffassung?

Siegenthaler: Sollten Preisgelder zweckentfremdet werden, ist es naheliegend, wenn unterstützende Körperschaften keine Gelder oder Spenden mehr entrichten.

Gehen Sie gerne ins Mokka?

Nau.ch: Sehen Sie weitere politische Massnahmen bezüglich des Mokka Thun, die nötig wären?

Siegenthaler: Die Café Bar Mokka ist ein kulturelles Wahrzeichen für Thun und geniesst starken Rückhalt in der Bevölkerung weit über die Stadtgrenze hinaus. Die Stadt tut also gut daran, diesen kulturell vielfältigen Ort zu bewahren und einen angemessenen Leistungsvertrag auszuhandeln.

Die SP hofft, dass der ursprüngliche Kredit gesprochen wird. Wir würden es sogar begrüssen, den Kredit zu erhöhen. Denn auch die Kulturbranche sieht sich mit Mehraufwand durch die Teuerung konfrontiert und läuft Gefahr, das Angebot einschränken zu müssen.

Zur Person: Nina Siegenthaler (44) ist seit 2020 Thuner Stadträtin für die SP. Sie ist Mitglied der Sachkommission Bildung, Sport sowie Kultur, arbeitet als Sachbearbeiterin und wohnt in Thun.

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