Franjo von Allmen: «Olympia ist noch sehr weit weg»
Trotz seiner Fabel-Saison im Vorjahr verspürt Franjo von Allmen vor Rennen weiterhin mehr Vorfreude als Druck. Olympia ist für ihn noch gar nicht im Fokus.

Das Wichtigste in Kürze
- Franjo von Allmen hat mit starken Resultaten 2024/25 die Erwartungshaltung selbst erhöht.
- Für ihn ist aber klar: «Es gibt Hochs und Tiefs – da muss man sich selbst treu bleiben.»
- Der 24-Jährige empfindet den Skisport weiter als Privileg und denkt noch nicht an Olympia.
Franjo von Allmen war die grosse Ski-Entdeckung der letzten Saison: Der Berner Oberländer gehörte plötzlich zu den besten Speed-Fahrern des Weltcups. Drei Weltcupsiege und zwei WM-Goldmedaillen standen am Ende zu Buche.

Der Start in die neue Saison verlief noch nicht ganz optimal: Beim Abfahrtsauftakt verpasste der 24-Jährige das Podest als Vierter knapp. Im Super-G folgte nach dem neunten Platz zum Saisonstart ein Sturz in Beaver Creek.
Von Allmen: «Man muss sich selbst treu bleiben»
«Der Druck von aussen ist immer da», sagt von Allmen bei «welovesnow» über die gestiegene Erwartungshaltung. Er findet: «Ich mache mir selbst genügend Druck. Das war auch vorher so, als die ganz grossen Erfolge noch ausstanden.»

Er gibt zu: «Ich werde vielleicht anders wahrgenommen als vorher.» Bei ihm selbst habe sich im Vergleich zu den Vorjahren aber kaum etwas verändert. «Im Sportlerleben gibt es Hochs und Tiefs – da muss man sich selbst treu bleiben.»
Vorfreude statt Nervosität vor Rennstart
Auch Dankbarkeit gehört für ihn weiter dazu. Er erklärt: «Direkt vor dem Rennen lege ich mich auch mal auf meine Jacke. Dann ist es gut zu überlegen, was für ein Privileg es ist, hier zu starten. Dass man sein Hobby als Beruf ausüben darf.»
Er verspüre jeweils eher Vorfreude als Nervosität. Bei «welovesnow» erklärt er, warum diese Vorfreude am Lauberhorn besonders gross ist: «Wengen ist für mich quasi meine Heimstrecke. Da kommen viele Leute, die man kennt – das macht schon viel aus.»

Auch eine gute Beziehung mit den Teamkollegen ist ihm wichtig: «Wir haben eine coole Truppe. Als Athlet verfolgt man sein eigenes Ziel, aber man kann sich auch für die anderen freuen. Ich glaube schon, dass uns das hilft.»
Olympia noch «überhaupt nicht im Fokus»
Fürs Schweizer Team will Franjo von Allmen ab Februar 2026 auch an den Olympischen Spielen auf Medaillenjagd gehen. Er betont aber: «Das ist irgendwo im Hinterkopf – aber noch sehr weit weg.»
Er wolle erstmal in den Weltcup-Rennen die Leistung abrufen, die er sich selbst erhoffe. «Ich halte es ähnlich wie bei der WM im letzten Jahr: Die war Anfang der Saison auch überhaupt nicht im Fokus.»

Das Ergebnis mit zwei Goldmedaillen bei seiner WM-Feuertaufe liess sich sehen. Ein ähnlich erfolgreiches Debüt wäre ihm aus Schweizer Sicht auch an Olympia zu wünschen.












