Das Pabellón de Thun findet auch dieses Jahr wieder statt. Dabei trumpft es nicht durch Grösse, sondern seine Verbindung von Kunst, Architektur und Musik auf.
Thun Konzert
Stimmung am Pabellón de Thun 2022. - zVg
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Im Jahr 2017 verbringt der Thuner Künstler Hanswalter Graf seinen halbjährigen Arbeitsaufenthalt in Buenos Aires im Stadtteil La Boca. Dabei kommt er mit verschiedensten Personen und Gruppierungen ins Gespräch. So entstehen die unterschiedlichsten Kunstprojekte für den öffentlichen Raum: «Little Big Boca».

Eines der Projekte wird von den Architekturstudenten Juan Martin Roldan und Mateo Nuss entwickelt und zusammen mit einem Schreiner gebaut: Pabellón de Thun – ein kleiner Musikpavillon, mit den Silhouetten des Thuner Schlosses, Scherzligkirche und dem Stockhorn. Bemalt ist es im typischen Türkisfarbton des Aarewassers.

In Buenos Aires wird der Pavillon 2017 bereits während des Eröffnungsabends von verschiedenen Musikern im Innenhof einer Kunstgalerie bespielt. Anschliessend wird das Projekt im Garten des Architekturmuseums aufgestellt.

Nachbau für Thun

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz hat Graf den kleinen Pavillon originalgetreu, nach den Plänen der beiden Studenten, nachbauen lassen. Er erhält dabei finanzielle Unterstützung der Stadt Thun und des Kantons Bern.

Im August 2018 wird die Konstruktion erstmals als Bühne für eine Konzertreihe im Stadtzentrum von Thun eingesetzt. Anschliessend wird sie für sechs weitere Konzerte im «MOKKA»-Garten aufgebaut. Im August 2023 findet das «Pabellón de Thun» zum sechsten Mal statt – zum fünften Mal im Selvepark.

Pabellón-Philosophie

Die Grundausrüstung für die Pabellón-Konzerte ist auf das absolut Notwendigste heruntergefahren. Sie besteht aus der grünen Holzkonstruktion als Spielort und einem Campingtisch als Sommerbar. Zwei Kabelrollen aus einem Nachbargebäude reichen für die Stromzufuhr aus.

«Pabellón de Thun» ist ein Mini-Open Air-Festival mit 60-minütigen Kurzkonzerten. Bei schlechter Witterung finden diese im Pausenraum eines benachbarten Architekturbüros statt. Durch einen jährlichen Finanzbeitrag von Stadt und Kanton kann den Bands und Kunstschaffenden eine kleine Gage entrichtet werden.

Klein aber fein statt Gross-Sommerereignis

In seiner Einfachheit ist Pabellón de Thun ein Gegenentwurf zu den ganz grossen Sommerereignissen: Klein, aber fein. Die Konzertreihe ist mit ihrer Verbindung von
Kunst, Architektur und Musik inzwischen ein fester Bestandteil des Sommers im Quartier geworden.

Wie Hanswalter Graf mitteilt, sei sie ein wichtiger Beitrag zur Belebung des Parks. Zudem werte sie den Stadtteil auf. Er selbst wohnt und arbeitet ebenfalls dort.

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